Ausgabe Januar 2021: Die prekäre Situation in der Kranken- und Altenpflege spitzt sich zu. Es fehlen Geld und Personal, Wertschätzung und vor allem – die Perspektive.
Die Pflegeberufe sind in der Krise endlich als systemrelevant erkannt worden. Doch die Aufmerksamkeit hat nichts dazu beigetragen, die strukturellen Probleme, unter denen Pfleger*innen leiden, zu mindern. Tritt man diesen Schwierigkeiten nicht entgegen, erwartet uns in naher Zukunft ein Pflegenotstand.
Lieferkette – der Begriff klingt eher unspannend und vor allem sehr technisch. Doch wir alle haben tagtäglich mit unzähligen Produkten von Lieferketten zu tun und sind vielleicht, etwa in unserem Beruf, nicht nur als Konsument*innen in Lieferketten eingebunden.
Weder Mäzenatentum noch die unsichtbare Hand des Marktes, an die Neoliberale glauben, schaffen, was unser Sozialstaat garantiert: ein System, von dem alle profitieren. Das müssen wir erhalten und ausbauen, befindet Politikwissenschafter Emmerich Tálos.
Für internationale Konzerne sind ihre Lieferketten das Jagdrevier nach Profiten. Welche Rolle spielen sie in der Globalisierung – und auf wessen Kosten werden Gewinne eingefahren?
Es ist de facto so gut wie unmöglich, ohne Produkte auszukommen, die unter schweren Verletzungen von Arbeits- und Umweltrechten hergestellt werden und von denen den Produzent*innen am Ende oft nur ein paar Cent bleiben. Der Markt wird von wenigen Handelsriesen dominiert – aber welche Verantwortung übernehmen sie dafür und für ihre immer länger werdenden Lieferketten eigentlich?
Warum eigentlich? Episode 22: Sara Hassan im Gespräch mit Vina Yun von Undok.
Warum werden seit Monaten immer wieder solche „Expert*innen“ vor den Vorhang geholt, die teils sogar krude Theorien zum Virus und dem Umgang damit verbreiten? Vertrauen in medizinische Kommunikation geht anders. Frédéric Toemboel, gesellschaftlich engagierter Assistenzarzt für Intensivmedizin am Wiener AKH, kommentiert das gescheiterte Pandemiemanagement der Bundesregierung – und was es braucht, damit die Bevölkerung mitzieht.
Auf Unwissenschaft folgt nun mit Martin Kocher Wissenschaft im Arbeitsministerium nach und damit Expertise, die dringend gebraucht wird. Aber schafft es Kocher auch, die Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen? Ein Kommentar von Chefredakteur Michael Mazohl.