Arbeit&Wirtschaft Cover Ausgabe 4-2021

Da läuft was schief

Ausgabe Mai 2021: Während viele in der Pandemie in die Armut stürzen, vermehren Überreiche in dieser Sekunde ihr Vermögen. Wenn es einen Zeitpunkt für Veränderung gibt, dann jetzt.

Reichtum und andere Irrtümer

Wer kennt das nicht? „Reich ist man erst dann, wenn man sich bei der Bilanz um einige Millionen irren kann, ohne dass es auffällt.“ Das sagte einst der amerikanische Öl-Tycoon Jean Paul Getty. Im Jahr 1966 galt er als der reichste Mann der Welt – mit einem Vermögen von etwa 1,2 Milliarden US-Dollar. Umgerechnet sind das heute etwa 7,4 Milliarden US-Dollar. Damit wäre Getty heute in keinem Forbes-Ranking überhaupt im vorderen Feld vertreten. Sein damaliges Vermögen entspricht vielmehr etwa jenen Milliarden, um die sich Amazon-Gründer Jeff Bezos oder Tesla-Gründer Elon Musk in ihren Bilanzen versehentlich irren könnten, ohne dass es ihnen wirklich auffällt.

Getty ist ein schönes Beispiel dafür, wie die Vermögenskonzentration seit den sechziger Jahren zugenommen hat. Zufällig ist es nicht, dass parallel dazu eine Ideologie ihren Siegeszug durch Ökonomie, Politik und Popkultur angetreten hat, für die Verteilungsgerechtigkeit kein zentrales Anliegen darstellt, für die soziale Schieflagen Teil ihres Systems sind und die skrupellos den Rechtspopulismus instrumentalisiert: der Neoliberalismus. Unter anderem darüber haben wir für diese Ausgabe mit dem Ökonomen und Kulturwissenschafter Walter Ötsch gesprochen. Wir haben uns angesehen, wie Reichtum in unserem Land verteilt ist und wieso Vermögen eigentlich nicht längst (wieder) besteuert werden. Wir haben aber auch Leuten zugehört, die unverschuldet und unabsehbar durch die Pandemie in Existenznöte gestürzt sind. Und analysiert, warum das sehr oft Frauen trifft, die auch schon vor der Krisestrukturell benachteiligt waren, wenn man auf Einkommen und Vermögen blickt. Und wir haben den Bogen über Österreich hinaus gespannt, bis nach Brüssel und Portugal, und Erwartungen an den EU-Sozialgipfel eingeholt.

Langsam wird es ernst, wenn es um die Krisenkosten geht. Oder darum, welcher Kurs weiter eingeschlagen werden soll – was haben wir etwa aus den Folgen der Austeritätspolitik der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 gelernt? Bald könnten aus eher akademischen Verteilungsdiskussionen realpolitische Verteilungskämpfe werden. Dazu sagte Jean Paul Getty übrigens: „Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen – aber nicht die Schürfrechte.“

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