Mit dem Tourismus kam der Wohlstand nach St. Johann. Und mit ihm die Abhängigkeit von einer Branche, deren destruktive Folgen unübersehbar sind. Ein Lokalaugenschein aus Tirol.
Autor:in – Johannes Greß
Johannes Greß, geb. 1994, studierte Politikwissenschaft an der Universität Wien und arbeitet als freier Journalist in Wien. Er schreibt für diverse deutschsprachige Medien über die Themen Umwelt, Arbeit und Demokratie.
Dass Buben mit Bauklötzen und Mädchen mit Puppen spielen, gilt oft als „natürlich“. Erstens ist es das nicht, zweitens verdienen Puppenspielerinnen meist deutlich weniger. Über die Erfahrungen von Frauen mit schmutzigen Haaren in verkrusteten Strukturen.
Im Tourismusort St. Johann in Tirol war für die nahende Wintersaison alles vorbereitet. Dann kam alles anders und der erneute Lockdown holte den Ort ein. Wir waren dabei.
Ein paar Buchstaben hin oder her, was macht das schon? Ein Erklärungsversuch über die komplexen Beziehungen zwischen Sprache, Geschlecht und Unterdrückung.
Die drei Erwerbsarbeitslosen in dieser Geschichte sind so unterschiedlich, wie Menschen nun mal unterschiedlich sind. Ihre Geschichten haben eines gemeinsam: an irgendeiner Stelle „passten“ die drei nicht.
Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten brauchen stets ein Bild, das diese Ungerechtigkeiten als gerecht erscheinen lässt, erklärt Politikwissenschafterin Natascha Strobl. Das kann die „soziale Hängematte“ sein oder das Bild vom Chips essenden Proll im grauslichen Unterleiberl.
Neben einer verkorksten Umwelt- und Klimapolitik haben die Grünen dafür gesorgt, dass der Protest der Zivilgesellschaft weitgehend verstummte, während die Kurz-ÖVP weitermacht wie unter Türkis-Blau. Ein Kommentar von Johannes Greß.
Im MAN-Werk in Steyr verdichten sich die Entwicklungen vergangener Jahrzehnte: ein fundamentales Machtungleichgewicht zwischen einem übermächtigen Unternehmer und einer Arbeiter*innenschaft, der nur die Macht der vielen bleibt.
Der überwiegende Teil der in Österreich lebenden Menschen lebt auf zu großem ökologischem Fuß. Angesichts einer sich zuspitzenden ökologischen Krise werden ein paar kosmetische Eingriffe nicht reichen. Höchste Zeit, „Wohlstand“ neu zu definieren und darüber nachzudenken, was das für Einkommen und Arbeitszeit bedeuten muss.
„Eigenverantwortung statt Sozialstaat“ lautet das Dogma der ÖVP seit mehr als zwei Jahrzehnten. Das äußert sich in einer minderheitenfeindlichen Politik – und im Bild der „Karrierefrau“.