Wie viel darf’s sein?

Ausgabe April 2021: Mitten in der größten Wirtschaftskrise, die Klimakrise längst auf dem Tisch, ist eines klar: Mit Sparmaßnahmen schneiden wir uns nur ins eigene Fleisch.

Investitionen von heute sind die Arbeitsplätze von morgen

Trost- und fantasielos zieht sie sich auf 21 Kilometer Länge durch die Bundeshauptstadt. Eine Insel ohne Menschen, für die Abermilliarden Schilling versenkt wurden. Glaubt irgendwer, dass ausgerechnet die Wiener*innen darauf kilometerlange Spaziergänge machen werden?

Das und Ähnliches schrieb die „Kronen Zeitung“ anno 1973 über die Donauinsel, deren eigentlicher Zweck weniger in der Naherholung liegt, sondern im Hochwasserschutz. Vielleicht war die Bedeutung des Mammutprojekts für die Stadt von seinen Gegner*innen damals wirklich nicht absehbar – ein Schicksal, das sich „die Insel“ mit vielen Investitionsprojekten teilt. Das hat sich in den 50 Jahren seither nicht wirklich geändert. Die Begegnungszone der Mariahilfer Straße ist im Vergleich dazu zwar nur ein „Pimperl“, wurde aber bis vor Kurzem ähnlich kontrovers diskutiert. Die Gegner*innen mobilisierten mit Unterschriftenaktionen, der Handel auf der Einkaufsstraße sah sich lebendig begraben. Mittlerweile fordert die Wirtschaftskammer ähnliche Begegnungszonen für jeden Bezirk.

Aus der Krise rausinvestieren

Der Nutzen von Investitionen geht über ihren eigentlichen Zweck weit hinaus. Kurz- bis mittelfristig schaffen Investitionen etwa eine Menge Arbeitsplätze. Langfristig profitieren zum Teil noch Generationen nach uns von den Investitionen, die wir heute wagen.

Arbeitsplätze können wir gerade dringend brauchen, und was wir nebenbei auch ziemlich dringend lösen müssen, ist diese leidige Sache mit der Klimakatastrophe. Die bietet Investitionsmöglichkeiten ohne Ende. Oder der Ausbau der Kinderbetreuung. Die Digitalisierung … Die Liste könnte lange fortgesetzt werden.

Aber können wir uns das leisten? Die kurze Antwort lautet: Ja. Ausführlicher betrachtet: Wir müssen es uns leisten. Wir wären sogar dumm, es nicht zu tun. Die Klimakatastrophe findet statt, Digitalisierung & Co. werden immer schneller. Und das Geld? Das wird den Staaten am Kapitalmarkt mit Negativzinsen – also so, dass Österreich an seinen Schulden verdient – nachgeworfen. Die nachfolgenden Generationen werden es uns danken. Wie es übrigens schon Helmut Kohl, der ehemalige, konservative deutsche Bundeskanzler gesagt hat: „Investitionen von heute sind die Arbeitsplätze von morgen.“

In dieser Ausgabe

Standards

  • Es geht nur gemeinsam
    Ein Beitrag zur künstlichen Intelligenz auf dem A&W-Blog.
  • Die Flamme der Begeisterung
    Die Historie über Käthe Leichter als Betriebsrätin.
  • In Zukunft mit Betriebsrat
    Das letzte Wort hat der Leitende ÖGB-Sekretär Willi Mernyi
Ausgabe als PDF-Download Der Podcast zur Ausgabe

Abobestellung & Preise

Einzelnummer € 2,50
Jahresabonnement Inland € 20
Ausland zuzüglich Porto € 12
für Lehrlinge, StudentInnen und PensionistInnen ermäßigtes Jahresabonnement € 10

Bestellungen, Abonnementverwaltung und Adressänderung:
Johannes Bagga
1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1
Telefon (01) 662 32 96-0, Fax Dw. 39793
E-Mail: aboservice@oegbverlag.at

Abo bestellen


 

Über den/die Autor:in

A&W Print

Zehn Mal im Jahr erscheint die Zeitschrift Arbeit&Wirtschaft als Schwerpunktheft. Die Beiträge unserer Autorinnen und Autoren übernehmen wir in unser Online-Magazin.

Sie brauchen einen Perspektivenwechsel?

Dann melden Sie sich hier an und erhalten einmal wöchentlich aktuelle Beiträge zu Politik und Wirtschaft aus Sicht der Arbeitnehmer:innen.

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.