Autor:in – Brigitte Pellar

Brigitte Pellar ist Historikerin mit dem Schwerpunkt Geschichte der ArbeitnehmerInnen-Interessenvertretungen und war bis 2007 Leiterin des Instituts für Gewerkschafts- und AK-Geschichte in der AK Wien.

Metaller:innen halten bei einem Streik Schilder mit der Aufschrift "Wieder Gnade statt Recht. Wir wehren uns." hoch. Symbolbild für Angriffe auf den Sozialstaat.

Der Sozialstaat im Visier

Warum die Angriffe auf den Sozialstaat weder überraschend noch außergewöhnlich sind und immer wieder neu gestartet werden – und warum die Gewerkschaftsbewegung dabei ganz oben auf der Liste der Feindbilder steht.

ÖGB-Block bei der EGB-Demo für ein soziales Europa in Brüssel 2006. Symbolbild für den Sozialstaat und seine Geschichte.

Eckpfeiler der Demokratie: Die Sozialstaat-Story

Er ist keine Staatscaritas. Der Sozialstaat ist ein Demokratieprojekt. Sein Ziel ist eine gerechtere Gesellschaft mit weniger Ungleichheit und die Chance auf Mitbestimmung nicht nur bei Wahlen. Das führt oft zu starkem Gegenwind, aber auch zu bedeutenden Fortschritten.

Karikatur aus einem Seminar von Arbeitswelt und Schule. Eine Frau ist zu sehen, sie kümmert sich um ein Kind, das neben ihr steht. Aus einem Lautsprecher kommt Musik, sie befindet sich in einem Wohnzimmer, an der Wand hängt eine Uhr sowie ein Bild. Neben ihr steht ein Kaktus. Sie schaut verärgert.

1980: Start für „Arbeitswelt und Schule“

Seminare, Materialien, Projektentwicklung und -förderung zur Vernetzung von Schule und Arbeitswelt: heute ein selbstverständliches Service der Arbeiterkammern in Zusammenarbeit mit dem ÖGB und Bildungsexpert:innen, vor 40 Jahren absolutes Neuland.

Historische Zeichung des Schwurs der revolutionären Arbeiter:innen in Wien 1848. Symbolbild für das Zusammenspiel von Gewerkschaften und Demokratie

Historie: Demokratiekompass Gewerkschaft

Geschichte und Gegenwart zeigen: Die Möglichkeit für gewerkschaftliche Aktion und Mitbestimmung ist ein guter Maßstab dafür, ob Demokratie funktioniert. Wo Gewerkschaftsrechte eingeschränkt oder abgebaut werden, ist Demokratiealarm angebracht.

Männer sitzen an quadratisch angeordneten Tischen und halten eine Sitzung ab. Im Hintergrund ein Plakat mit der Inschrift "Rolle der Gewerkschaften in Europa", der EGB lieferte den Rahmen für eine Konferenz.

Historie: Europa der Gewerkschaften

Mit der Gründung des Europäischen Gewerkschaftsbunds vor 50 Jahren erhielten (West-)Europas Arbeitnehmer:innen erstmals eine einheitliche Stimme. Gerade weil die soziale Dimension der EU bisher auf der Strecke blieb, ist der EGB unverzichtbar.

Porträt Josef, Andreas und Heinrich Scheu

Historie: Ein Drucker, drei Brüder und Karl Marx

Vor 140 Jahren starb Karl Marx. Seine Analyse des Kapitalismus und seine Überzeugung, dass die Arbeiterschaft sich organisieren müsse, um eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, prägte die österreichische Arbeiter:innenbewegung von Anfang an mit.

Porträtfoto von Paul Blau

Historie: Humanisierung der Arbeit?

Unter diesem Titel kritisierte Paul Blau 1973 die diskutierten Humanisierungsrezepte für die Arbeitswelt als reine Symptombekämpfung. Die tiefere Ursache für den Druck auf die Arbeitnehmer:innen sei der Verlust von Arbeitsfreude und Selbstbestimmung.

Foto von Ferdinand Hanusch

Ferdinand Hanusch: „Zwischen Kapital und Arbeit“

Ferdinand Hanusch (1866 – 1923) war als Direktor der Arbeiterkammer in Wien 1923 einer der ersten Herausgeber von „Arbeit und Wirtschaft“. In seiner Amtszeit als Leiter des Sozialressorts von 1918 bis 1920 wurden die Grundlagen des modernen österreichischen Sozialstaats geschaffen.

Sie brauchen einen Perspektivenwechsel?

Dann melden Sie sich hier an und erhalten einmal wöchentlich aktuelle Beiträge zu Politik und Wirtschaft aus Sicht der Arbeitnehmer:innen.

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.