GPA-djp: 1.700 Euro: „Das ist wohl das Mindeste!“

In Österreich verdienen immer noch knapp zwölf Prozent der Vollzeitbeschäftigten unter 1.500 Euro brutto, das sind rund 270.000 Menschen. Netto entspricht das 1.161 Euro und damit ziemlich genau dem Grenzwert, mit dem Armutsgefährdung definiert wird. „Wir sind überzeugt, dass es höchste Zeit ist, die Mindestlöhne und Gehälter stärker anzuheben“, erklärt Wolfgang Katzian, Vorsitzender der GPA-djp.

1.700 Euro brutto bei Vollzeitbeschäftigung, das sind ab 1. Jänner 2016 mit der von den Gewerkschaften erfolgreich durchgesetzten Steuerreform rund 1.250 Euro netto. „Das ist keine Utopie, sondern eine unabdingbare Voraussetzung, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können“, so Katzian.
Das Meinungsforschungsinstitut IFES hat eine Sonderauswertung des Arbeitsklima Index durchgeführt. Die Daten bestätigen, dass eine Erhöhung für die Lohn und -gehaltsgruppen unter 1.700 Euro massive Auswirkungen auf ihre Lebensgestaltung hat. Die Anhebung ist außerdem ein wirksamer Schritt für mehr Einkommensgerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und zum Schließen der Einkommensschere. Frauen sind in viel höherem Ausmaß von niedrigen Vollzeiteinkommen betroffen als Männer. Auch Teilzeitbeschäftigte, von denen besonders viele weiblich sind, würden von einer Erhöhung profitieren.
„Die Selbstbestimmung von Frauen, nicht nur im Erwerbsleben, sondern darüber hinaus in der Pension, setzt ein Einkommen voraus, von dem man leben kann“, betont Bundesfrauenvorsitzende der GPA-djp Ilse Fetik.
In einer Aktionswoche Anfang Dezember haben KollegInnen der GPA-djp in Betrieben und im öffentlichen Raum Unterstützungsunterschriften für diese Forderung gesammelt. Die GPA-djp wird dieses Ziel zudem bei allen anstehenden Kollektivvertragsrunden konsequent verfolgen.

Infos unter: www.gpa-djp.at/aktionswoche

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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 10/15.

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