Heizen oder essen?

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  1. Seite 1 - Integration durch Bildung
  2. Seite 2 - Drei Fragen zum Thema an Nicolas Schmit
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Mindestlöhne müssen ein Leben in Würde garantieren – das ist der Hauptfokus der Initiative von EU-Sozialkommissar Schmit. Bestehende Kollektivvertragssysteme will er nicht antasten, sondern stärken.

Drei Fragen zum Thema an Nicolas Schmit

Nicolas Schmit
Kommissar für Beschäftigung
und Soziales

Wie ist es in der EU um die Löhne und die Produktivität bestellt? 
Die Lohnunterschiede in Europa, insbesondere bei den Mindestlöhnen, sind enorm. Es ist eine Tatsache, dass Produktivität und Löhne überhaupt nicht übereinstimmen. Wir brauchen ein faires Verhältnis zwischen Löhnen und allgemeiner wirtschaftlicher Entwicklung. Niedrige Löhne sind auch nicht unbedingt ein gutes wirtschaftliches Argument.

Wie stehen Sie zu etablierten Tarifsystemen wie jenem in Österreich? 
Ihr habt ein gutes System für die Lohnfindung – in dem Sinne, dass praktisch 80 bis 90 Prozent der Arbeitnehmer über Tarifpolitik abgedeckt sind. Das ist die bessere Lohnfindung. Das ist eigentlich unser Ziel, Tarifpolitik und Sozialpartnerschaft zu stärken. Weil das aber ein eher längerfristiges Ziel ist, brauchen wir zusätzlich auch bessere Mindestlöhne.

Welches Ziel haben Sie sich beim Thema Mindestlohn in der EU gesteckt? 
Es wird keinen einheitlichen Mindestlohn für ganz Europa und auch keine einheitliche Art und Weise, Mindestlöhne zu fixieren, geben. Wir brauchen mehr Angleichung und höhere Löhne in den Ländern, in denen sie niedrig sind. Wir wollen soziale Angleichung parallel zur wirtschaftlichen Angleichung. Wir wollen Löhne, die junge Menschen zum Verbleib in ihren Ländern ermutigen.

Von
Nani Kauer

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 2/20.

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Über den/die Autor:in

Nani Kauer

Nani Kauer, in Brüssel aufgewachsene Wienerin, hat integrierte Kommunikation studiert und ist seit 1996 in der Kommunikationswelt tätig. Sie ist Mediensprecherin von AK-Präsidentin Renate Anderl.

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