Der überwiegende Teil der in Österreich lebenden Menschen lebt auf zu großem ökologischem Fuß. Angesichts einer sich zuspitzenden ökologischen Krise werden ein paar kosmetische Eingriffe nicht reichen. Höchste Zeit, „Wohlstand“ neu zu definieren und darüber nachzudenken, was das für Einkommen und Arbeitszeit bedeuten muss.
Thema – Verteilung
Der Sozialstaat ist nicht nur eine Reparaturwerkstatt, die jene absichert, die ihn gerade brauchen. „Er ist ein Instrumentenkasten für Gesellschaftspolitik“, sagt die Ökonomin Karin Heitzmann. „Er wird als Selbstverständlichkeit angesehen“, meint Ex-Sozialministerin Lore Hostasch.
Der Sozialstaat gibt den Menschen, die in seinem Bereich leben, statt Almosen Rechte und Chancen und beschränkt die Demokratie nicht auf das Parlament. Das stellte immer schon die Machtverhältnisse infrage und führte zu Gegenwind.
Während Österreich bei seinem Sozialstaat für klare Verhältnisse sorgt, kämpft der deutsche mit Ausnahmen und Sonderregelungen. Die Folge sind Zwei-Klassen-Systeme und Zukunftssorgen. Ein Vergleich der Nachbarländer.
Es lohnt sich für die Zivilgesellschaft, dafür zu kämpfen, dass die Allgemeinheit nicht auf den Corona-Kosten sitzen bleibt, sagt die Ökonomin und Attac-Mitbegründerin Alexandra Strickner. Die Macht der Konzerne stößt an ihre Grenzen.