Für die Wirtschaft ist der Fachkräftemangel ein essenzielles Thema, dem die Regierung entgegenzusteuern versucht. Doch wie sieht die Situation wirklich aus? Wir durchleuchten die Hintergründe und Faktoren, die es in der politischen Diskussion zu berücksichtigen gilt.
Der Fachkräftemangel
Arbeit&Wirtschaft sprach mit der ÖGJ-Vorsitzenden Susanne Hofer. Für die Vorsitzende der Gewerkschaftsjugend ist die Lehre ein höherer Bildungsweg – muss aber gut bezahlt und qualitativ hochwertig sein. Schmalspurausbildungen wie zum Fahrradmonteur lehnt sie ab.
Tischler, Uhrmacher, Metalltechniker & Co.: Am Lehrbetrieb Lorenz-Müller-Gasse absolvieren derzeit rund 180 Jugendliche eine Lehre in fünf Bereichen. Die breit angelegte solide Grundausbildung bietet den Jugendlichen die Basis, zu guten Fachkräften und stabilen Persönlichkeiten heranzuwachsen.
Die Konjunktur steigt. Trotzdem stehen im Westen Küchen leer, es fehlen IT-Leute, Zehntausende sind ohne Job. Vielleicht liegt das auch an den Arbeitsbedingungen?
In Österreich gibt es immer weniger Lehrlinge. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe nimmt ab. Für Politik und Wirtschaft ist die Jugend schuld.
Weniger Lehrbetriebe, weniger Ruhezeiten, weniger bezahlte Überstunden, weniger Mitbestimmung und weniger Rückhalt aus der Regierungspolitik: weniger Fachkräfte. Ein Kommentar.