Was kommt nach dem Profisport?

Ein Fußballspieler steht mit dem rechten Bein auf einem Fußball. Symbolbild für den Kollektivvertrag im Fußball und Zurück ins Spiel.
© Adobestock/edojob
Mit dem Camp „Zurück ins Spiel“ wollen Fußballer wieder einen Verein finden. Aber auch der Wechsel in einen anderen Beruf soll gelingen.
Dem Ball nachjagen, in vollen Stadien spielen: Viele Jugendliche träumen von einer Fußballkarriere. Doch der Profisport ist hart. Das Camp „Zurück ins Spiel“ von younion _ Die Daseinsgewerkschaft, KADA – Sport mit Perspektive und dem Arbeitsmarktservice (AMS) unterstützt Spieler bei der Suche nach neuen Vereinen. Oder hilft, wenn die Karriere zu Ende ist.

26 Mann auf dem Fußballfeld

„Wir haben heuer 26 Spieler von einer Teilnahme am „Zurück ins Spiel“-Camp überzeugen und begeistern können. Bei einer Maximalteilnehmerzahl von 30 Spielern war die Auslastung also sehr gut. Wir können daher eine äußerst positive Bilanz ziehen“, sagt Thomas Pichlmann, Projektverantwortlicher der younion-Sportgewerkschaft und ehemaliger Fußballprofi von US Grosseto, Hellas Verona oder Spezia Calcio. Viele Spieler haben nach dem sechswöchigen Camp neue Vereine gefunden, andere haben sich fit gehalten.

Das Netz eines Fußballtores von hinten. Die Sonne scheint durch. Alle News zur Herbstlohnrunde.
Fit halten oder Verein finden: Das „Zurück ins Spiel“-Camp will Profisportler auffangen. | © Adobestock/visualpower

„Die Fitness hochzuhalten war unser Ziel und das haben wir ganz gut geschafft. Wir bekamen positives Feedback der Teilnehmer und alle Spieler waren vom ersten Tag an mit Vollgas dabei“, so Pichlmann. Von den 26 Teilnehmern haben auch heuer wieder rund 50 Prozent (Stand Ende August) einen Verein gefunden. Einer von ihnen ist Sandro Ingolitsch. Er war nach seinem auslaufenden Vertrag beim aktuellen Cupsieger Sturm Graz auf der Suche nach einem neuen Verein. Seit Mitte August steht er nun beim Bundesligisten SCR Altach unter Vertrag. „Das Camp der younion hat mir und meinen Kollegen ideale Bedingungen geboten, um fit zu bleiben und uns in einigen Bereichen sogar weiterzuentwickeln. Das hätte ich im Einzeltraining zu Hause nicht erreicht“, so der Neu-Vorarlberger.

Ein Leben nach dem Fußball

Andere Spieler feilten mit dem Verein KADA an ihrer dualen Karriere oder an einem Job nach dem Sport. Das Sportministerium und der Arbeitsmarktservice Österreich kofinanzieren den Verein. „KADA übernimmt den Teil des Bildungs- und Berufscoaching, Organisation und Abwicklung der Ausbildungsangebote am Camp, sowie Kommunikation und Reporting gegenüber dem AMS. In der Praxis sieht das während der Dauer des Camps so aus, dass wir vor Ort, sowie offline in Kontakt zu den Spielern stehen“, erklärt Dominik Siedlaczek, Leiter der Laufbahnberatung bei KADA. „KADA bietet ebenfalls Bildungsprogramme an, die für die Camp-Teilnehmer geeignet sein könnten. SLS – Studium Leistung Sport, BRP- Berufsreifeprüfung im Leistungssport, Karriere Danach – Arbeitsmarkintegration sind hier Angebote, die genutzt werden können“, so Siedlaczek.

Das AMS ist als Projektpartner und Fördergeber des Camps mit an Bord, damit die Spieler für ein Leben nach dem Profisport vorsorgen können. „Als gleichberechtigter inhaltlicher Baustein des Camps dient die Laufbahnberatung von KADA. KADA hatte die Aufgabe, die Teilnehmer einerseits während des Trainingscamps für das Berufsleben nach dem Profisport zu sensibilisieren und sie im Aufbau von dualen Laufbahnwegen unterstützen“, sagt Elisabeth Proksch, Projektverantwortliche des Arbeitsmarktservice. Seit 17 Jahren funktioniert diese Kooperation.

Stephan Auer, ehemaliger Rapid Wien-, Admira Wacker Mödling- und Vienna-Spieler, nutzte das Angebot – und wechselte zur Gewerkschaft. „Ich wollte nach meiner Profikarriere weiterhin etwas mit Fußball machen und younion bietet mir dafür eine langfristige und spannende Perspektive“, erklärt Auer seinen Wechsel vom Profikicker zur Gewerkschaft. Ganz an den Nagel hängen will er den Fußball aber nicht: Er wechselt zum ASV Siegendorf in die Burgenlandliga.

Hier gibt es alle News zur Herbstlohnrunde 2023.

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Über den/die Autor:in

Stefan Mayer

Stefan Mayer arbeitete viele Jahre in der Privatwirtschaft, ehe er mit Anfang 30 Geschichte und Politikwissenschaft zu studieren begann. Er schreibt für unterschiedliche Publikationen in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Sport.

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