Viktor Stein: „Die Gewerkschaftsbewegung und der Faschismus“

Neben Hanusch und Renner, beehrte ein weiteres Kaliber der Sozialdemokratie die erste Ausgabe der Arbeit & Wirtschaft. Steins Abhandlung lässt sich als dunkle Vorausahnung auf den weiteren Verlauf der europäischen Geschichte verstehen. Die wichtigsten Aussagen auf einen Blick:
Die kapitalistische Welt gebraucht verschiedene Methoden, um zu den ersehnten Zielen zu gelangen. Unter verschiedenen Namen und Gestalten treibt der Faschismus sein Unwesen in Europa. Man hat ihn gegen die Gewerkschaften losgelassen. Die einen begrüßen ihn aufs freudigste als den Erlöser der kapitalistischen Welt, die anderen fürchten ihn in Überschätzung seiner Werbekraft.
Gegen sie richtet sich eine ganze, internationale, reaktionäre Offensive. Lohnabbau, Kampf gegen die Sozialpolitik und andere Methoden, international beliebt und angewendet, sind die Niederschläge dieser Offensive. Aber man hat ganz richtig erkannt, dass dies nicht genug sein kann. Abgebauter Lohn kann bei der nächsten Konjunktur wiedergeholt werden; geraubte sozialpolitische Rechte kann man wieder erreichen – wenn man über gute Organisationen verfügt. Die Organisationen zu schwächen oder gar zu vernichten, das ist daher das Streben der kapitalistischen Welt.
Damit stimmt auch überein, dass „die Industrie“ dem König die Ernennung Mussolinis, der von den Unternehmern schon lange mit Geld unterstützt wurde, empfohlen hat.
Dass man auch bei uns gern „die starke Hand“ sehen möchte, welche von den Kapitalisten Italiens aufgedrängt wurde, hat man oft und laut genug versichert;…
Der Faschismus will würdelose, bettelhafte Menschen, die Gewerkschaftsbewegung selbstbewusste, stolze Kämpfer, Verfechter der eigenen Sache.
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