Karl Renner: „Der wirtschaftliche Klassenkampf“

Renners Artikel widmete dem wirtschaftlichen Klassenkampf. In seinem Artikel beschreibt er, wie eine demokratische Republik geschaffen wurde, deren soziale Komponente gleichermaßen wichtig ist. Damit diese erhalten bleibt, müssen gewerkschaftliche und genossenschaftliche Organisationen Stärke beweisen. Die wichtigsten Aussagen:
Erfolgreicher als in irgendeinem der Sieger- oder Besiegtenstaaten hat die österreichische Arbeiterklasse nach dem Zusammenbruch des Weltkrieges den politischen Klassenkampf geführt: sie hat aus dem halb mittelalterlichen Staatswesen die demokratische Republik geschaffen,…
Der neue Staat, den die Arbeiterschaft aufrichtet, war indessen nicht bloß eine demokratische, sondern auch eine soziale Republik.
Die junge Republik schuf vor allem eine neue Arbeitsverfassung, indem sie die Organisationsfreiheit und die Gleichberechtigung der Arbeiterorganisationen verwirklichte…
Solange jedoch in Europa und in Österreich dieser Jungliberalismus nicht abgewirtschaftet hat, können wir vom Staate nicht mehr erwarten.
Da in diesem Augenblick positiv nichts vom Staat zu erwarten ist, muss das Denken der Klasse in der augenblicklichen Phase ganz darauf eingestellt werden, die gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen Organisationen in der Krise aufrecht zu erhalten, ihre Ziele und Methoden zu überprüfen, Fehler, … , auszumerzen, alle Glieder der Organisation fest um eine ihre zentralen Leitungen zusammenzuschließen und die in Verzweiflung getriebenen Massen mit der Überzeugung zu erfüllen, dass diese Kampfmittel – selbst wenn oder gerade weil eine so schwere Krise vorübergehend ihre Wirksamkeit schwächt – doch der letzte und stärkste Rückhalt der Klasse sind.
Die Spanne Zeit, die uns die augenblicklichen Einschränkungen politischer Erfolgsmöglichkeiten gönnt, wird nicht allzu lange währen – nutzen wir sie wohl!
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