Die haben was drauf

Inhalt

  1. Seite 1 - Der Jugend-am-Werk-Standort Lorenz-Müller-Gasse
  2. Seite 2 - Erfolgserlebnisse, die stolz machen
  3. Seite 3 - Arbeit, die das Herz erwärmt
  4. Seite 4 - Zukunftschancen
  5. Seite 5 - Abwechslungsreiche Tätigkeiten
  6. Auf einer Seite lesen >
Tischler, Uhrmacher, Metalltechniker & Co.: Am Lehrbetrieb Lorenz-Müller-Gasse absolvieren derzeit rund 180 Jugendliche eine Lehre in fünf Bereichen. Die breit angelegte solide Grundausbildung bietet den Jugendlichen die Basis, zu guten Fachkräften und stabilen Persönlichkeiten heranzuwachsen.

Ausbildner und Lehrling in der Tischlerei
Rund 30 Lehrlinge werden derzeit am Lehrbetrieb Lorenz-Müller-Gasse zu Tischlerinnen und Tischlern ausgebildet.

Erfolgserlebnisse, die stolz machen

Sebastian Altmann, der wie Birsen im dritten Lehrjahr ist, hat sich bei mehreren Firmen beworben und kam auch immer bis zum Bewerbungsgespräch, hat aber letztlich keine Lehrstelle gefunden. Sein Vater hatte die Idee, dass sich Sebastian bei Jugend am Werk bewerben könnte. Es klappte und Sebastian hat hier schon einige Erfolgserlebnisse gehabt: So konnte er ein Praktikum beim Betrieb des Innungsmeisters absolvieren, was auch für ihn einen „anderen Druck“ bedeutete als die Arbeit im Lehrbetrieb. Und: Im zweiten Lehrjahr nahm er am Landeswettbewerb der Tischlerinnung teil und erreichte den zweiten Platz für Wien: „Das hat mich ziemlich stolz gemacht. Leute, die mich nicht kennen, sagen: Der hat was drauf.“

Sowohl Birsen als auch Sebastian sind zudem sogenannte Vertrauensräte. Das heißt, wenn die Lehrlinge Probleme oder Anliegen haben, können sie auf Sebastian und Birsen zukommen. Sie versuchen dann, die Probleme gemeinsam zu lösen oder wenden sich zum Beispiel an den Betriebsrat. „Wir schauen, dass die Arbeitsatmosphäre in der Gruppe passt“, fasst Sebastian die Aufgabe der Vertrauensräte zusammen. Kürzlich diskutierte man etwa in der Gruppe den Wunsch, im Sommer mit kurzen Hosen arbeiten zu dürfen. Das wäre für die Tischler an sich kein Problem, doch auch die Lehrlinge im Metallbereich würden dann verständlicherweise gerne auf kurze Hosen wechseln. Sebastian: „Sie dürfen aber nicht, weil das zu gefährlich ist.“ In diesem Fall müssen also auch die TischlerInnen bei langen Hosen bleiben.

Abwechslung versus Spezialisierung

Sebastian wird nach der Lehrabschlussprüfung nicht direkt in einen Job als Tischler wechseln. Nach dem Grundwehrdienst will er noch etwas anderes ausprobieren. Es ist auch alles andere als einfach – jedenfalls in Wien – eine Stelle als Tischler zu finden. Und in kaum einem Job gibt es so viel Abwechslung wie im Lehrbetrieb, denn hier lernen die Lehrlinge viele verschiedene Arbeiten kennen, während Betriebe meist auf eine Sache, zum Beispiel das Bauen von Fenstern und Türen, spezialisiert sind.

In kaum einem Job gibt es so viel Abwechslung wie im Lehrbetrieb, denn hier lernen die Lehrlinge viele verschiedene Arbeiten kennen, während Betriebe meist auf eine Sache, zum Beispiel das Bauen von Fenstern und Türen, spezialisiert sind.

Michael Hofer ist einer der Ausbildner von Birsen, Sebastian und den anderen Tischler-Lehrlingen und hat mehr als 30 Jahre lang in der Privatwirtschaft gearbeitet. Er erklärt die wesentlichen Unterschiede zwischen einer regulären Lehre in einem Betrieb und der überbetrieblichen Lehre: „Die Jugendlichen können sich hier komplett auf die Ausbildung konzentrieren, während sie in Firmen auch Hilfstätigkeiten machen müssen.“ Viele Betriebe seien auf eine kleine Nische spezialisiert. Dagegen würden die Lehrlinge hier vom Handwerk bis zur computergesteuerten Maschine alles lernen, was Tischler machen können. Sie bauen zum Beispiel Möbel und gestalten künstlerische Furniere. Und: Tischler in der Privatwirtschaft, betont Hofer, könnten sich im stressigen Arbeitsalltag oft gar nicht so viel Zeit für ihre Lehrlinge nehmen wie die Ausbildner im Lehrbetrieb.

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  1. Seite 1 - Der Jugend-am-Werk-Standort Lorenz-Müller-Gasse
  2. Seite 2 - Erfolgserlebnisse, die stolz machen
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  4. Seite 4 - Zukunftschancen
  5. Seite 5 - Abwechslungsreiche Tätigkeiten
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Über den/die Autor:in

Alexandra Rotter

Alexandra Rotter hat Kunstgeschichte in Wien und Lausanne studiert. Sie arbeitet als freie Journalistin in Wien und schreibt vor allem über Wirtschaft, Gesellschaft, Technologie und Zukunft.

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