Prognose 2026: Was Beschäftigte zur Digitalisierung wissen sollen

Eine Frau schaut in einen PC. Symbolbild für die Prognose zu Digitalisierung und KI-Hype.
Wie wird die Digitalisierung 2026 unseren Arbeitsalltag verändern? Was Beschäftigte wissen sollten. | © Adobe Stock/Gorodenkoff
Ist der KI-Hype vorbei – oder steht er erst am Anfang? Fridolin Wenny von der Arbeiterkammer Wien erklärt, worauf Beschäftigte 2026 beim Thema Digitalisierung achten müssen.
Künstliche Intelligenz ist längst in Betrieben angekommen, doch die ersten Erfahrungen zeigen: Nicht jede Lösung erleichtert die Arbeit. Was sich im kommenden Jahr beim Thema Digitalisierung tun wird und ob KI nur ein Hype ist, beantwortet Fridolin Wenny , Leiter des Büro für Digitale Agenden der AK Wien.

Wird der Hype um KI 2026 abnehmen?

Fridolin Wenny: Keine leichte Frage, denn aktuell sind die Erfahrungen mit KI sehr durchwachsen. Je mehr Beschäftigte und Unternehmen aber Erfahrungen sammeln, desto klarer wird, was funktioniert und was nicht. Dadurch werden die Einschätzungen der Möglichkeiten von KI realistischer und ein klarer Fokus wird entstehen. Neben Programmen, die Text und Bild erzeugen (Inhalte generierende GenAI), kann sich auch Prozessschritte-automatisierende, sogenannte AgenticAI, stärker etablieren. Diese Systeme können einzelne Arbeitsschritte selbstständig erledigen und Abläufe automatisieren.

Was muss die Bundesregierung 2026 in Sachen Digitalisierung unbedingt angehen?

Für 2026 sind eine Reihe von Umsetzungsmaßnahmen im Bereich KI erforderlich. Dringend notwendig ist, dass eine oder mehrere KI-Behörde(n) installiert und mit Ressourcen ausgestattet werden, die die Umsetzung der KI-Verordnung der EU überwachen soll. Außerdem geht es darum, Testbereiche unter Aufsicht einer Regulierungsbehörde einzurichten. In solchen geschützten Räumen sollen Unternehmen technologische Innovationen erproben und gleichzeitig die Risiken  für Verbraucher:innen minimieren.

Außerdem muss der EU Data Act umgesetzt werden. Er soll den Zugang zu Daten und deren Nutzung erleichtern, insbesondere wenn es um Industriedaten geht, und so Innovationen fördern. Dazu braucht es weitere KI-Anwendungsprojekte in den Betrieben.

Porträtfoto von Fridolin Wenny. Für ihn wird sich die Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz massiv verändern.
Wie wird sich die Arbeitswelt in Bezug auf Digitalisierung 2026 verändern? AK-Digitalexperte Fridolin Wenny gibt Antworten. | © Markus Zahradnik

Was wird sich auf EU-Ebene zum Thema Digitalisierung tun?

Aus unserer Sicht ist insbesondere der von der EU-Kommission angekündigte Quality Jobs Act wichtig, der den Schutz von Arbeitnehmer:innen mit Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zusammenbringen will. Die EU setzt auf digitale Technologien, um Produktivität und Wettbewerb zu stärken. Gleichzeitig rückt die Qualifizierung der Beschäftigten in den Fokus. Außerdem fordern wir eine Richtlinie zum Algorithmischem Management. Diese soll regeln, wie KI bei der Überwachung und Organisation von Arbeitsabläufen eingesetzt werden darf.

Worauf sollten Arbeitnehmer:innen 2026 besonders achten?

Zentral bleibt, dass Beschäftigte Fähigkeiten aufbauen, um KI-Lösungen kritisch und sinnvoll nutzen zu können. Betriebsrät:innen sollten darauf achten, auch in Zukunft mitbestimmen zu können, wie KI im Betrieb eingesetzt wird. Das Ziel muss stets sein, dass Arbeit durch Technologie besser und sinnstiftender wird.

Künstliche Intelligenz – Chance oder Bedrohung? 🤖 Sie automatisiert, vereinfacht … oder macht sie uns überflüssig? Informatikerin Johanna Pirker (@joeyprink.bsky.social) erklärt in ihrem Gastkommentar, warum wir KI nicht fürchten, sondern gestalten sollten. 👇

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— Arbeit&Wirtschaft Magazin (@aundwmagazin.bsky.social) 7. Mai 2025 um 17:00

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