Morgen ist 2030

Bis 2030 müssen wir nicht nur Treibhausgase reduzieren, sondern auch wichtige Weichen für eine lebenswerte Zukunft stellen. Können wir das schaffen? Die Uhr tickt.

Standpunkt

© Markus Zahradnik

Anja Melzer
Chefin vom Dienst

Ausgabe als PDF-Download

Die Zukunft hat längst begonnen

Es gibt da so einen alten Witz, der irrtümlich abwechselnd und je nach passendem Belieben Gustav Mahler, Otto von Bismarck, Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Heinrich Heine, Abraham Lincoln, Mark Twain und natürlich speziell in hiesigen Gefilden angeblich Karl Kraus zugeschrieben wird, und ich wette, auch Sie haben das Bonmot sicher schon mindestens einmal gehört: „Wenn die Welt untergeht, gehe ich nach Wien, denn dort passiert alles zehn Jahre später.“

Mag der Satz vielleicht formal viele Jahre lediglich falsch zitiert worden sein, inhaltlich aber zugetroffen haben, so können wir nach diesem Sommer der Rekordhitzetage, Hurrikans in nächster Nähe, verheerenden Waldbränden und tragischen Flutwellen leider festhalten: Er stimmt nicht mehr. Der Klimawandel und seine Folgen, das ist so offensichtlich wie selten zuvor, erwischt uns hier im – in manchen Zitaten vielleicht sicher geglaubten – Österreich genauso wie an allen anderen Orten weltweit.

Wenn wir so weitermachen wie bisher, bleibt es nicht nur beim düsteren Vorgeschmack, dann ist die Klimakatastrophe unausweichlich. Doch nicht nur im Hinblick auf die Umwelt müssen nun schnell Entscheidungen getroffen werden. Um kluge Investitionen in sämtlichen Bereichen kommen wir nicht herum – und zwar nicht später, sondern genau jetzt. Denn das Klima wird auch Dreh- und Angelpunkt dafür sein, wie wir in Zukunft arbeiten wollen, wo Jobs geschaffen werden müssen und wie eine grüne Infrastruktur oder neue Wohnkonzepte aussehen sollen. Und was wird eigentlich aus dem Kampf um die Gleichberechtigung? Die Liste ist lang.

Dieses Heft nimmt Sie daher mit auf eine Reise in die Zukunft. In die nähere, in die wir gar nicht so weit wandern müssen – nämlich, wenn es um die anstehende Herbstlohnrunde geht, in der die Gewerkschaften im Herbst neue Kollektivverträge mit den Arbeitgebern verhandeln. Und auf eine Reise in die fernere Zukunft, in der das Jahr 2030 zur Benchmark für ein gutes und nachhaltiges Leben für alle und vor allem fürs Überleben auf unserem Planeten wird. Aber ist das wirklich so fern? Bis dahin sind es nicht einmal mehr neun Jahre. Die Zeit rennt.

In dieser Ausgabe

  • 2030 ist genau jetzt!
    Längst hat die Klimakatastrophe ihr Gesicht gezeigt. Im Klimasünderranking steht Österreich noch immer viel zu weit oben. Über dringende Veränderungen, aber auch Entscheidungen und Investitionen, die jetzt anstehen, wenn 2030 noch nicht alles verloren sein soll.
  • Wie kann es den Arbeitnehmer*innen 2030 besser gehen?
    Die „große Frage“ beantwortet von Nikolaus Kowall
  • Es grünt so grün
    Über notwendige Beschäftigungseffekte durch den Klimawandel
  • Reallohnzuwachs kommt
    Herbst heißt KV-Verhandlungen bei den Gewerkschaften
  • Historie: Es begann vor 150 Jahren
    Historischer Rückblick auf die Kollektivverträge
  • Auf der Suche nach Freizeit
    Wie wir von der Arbeitszeitverkürzung profitieren
  • Was uns die Zukunft bringt
    Prognosen zu 2030, die Sie überraschen werden
  • Wie werden wir wohnen?
    Über steigende Großstadtmieten und neue Raumkonzepte
  • Der Megatrend unserer Zeit
    Umweltbewusstsein ist Mainstream. Keine andere Bewegung wird die kommenden zehn Jahre mehr prägen als diese: Neo-Ökologie. Aber was heißt das eigentlich? Ein Gastbeitrag von Lena Papasabbas über neue Märkte, neue Umwelten und neues Wirtschaften.
  • Interview: Von der Utopie zur Vision
    Im Gespräch mit AK-Frauen- und Familienexpertin Ingrid Moritz
  • Die Macht der vielen
    Wir waren vor Ort im MAN-Werk in Steyr
  • Alles neu in Amerika
    Unsere neue USA-Korrespondentin Miriam Braun hat sich angesehen, welche Veränderungen sich seit der Präsidentschaft Joe Bidens im Land vollziehen. Was sich auf jeden Fall abzeichnet: Die Leute erkennen den Wert des Organisierens – was heißt das für die Gewerkschaften?
  • „Build Back Better“ – die Biden-Pläne
    Ein Expert*innenbeitrag auf dem A&W-Blog
  • Jetzt oder nie
    Über die Motivation neu gegründeter Betriebsräte
  • Ohne Lehrlinge keine Fachkräfte
    Das letzte Wort hat dieses Mal ÖGJ-Vorsitzende Susanne Hofer
Ausgabe als PDF-Download

Abobestellung & Preise

Einzelnummer € 2,50
Jahresabonnement Inland € 20
Ausland zuzüglich Porto € 12
für Lehrlinge, StudentInnen und PensionistInnen ermäßigtes Jahresabonnement € 10

Bestellungen, Abonnementverwaltung und Adressänderung:
Johannes Bagga
1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1
Telefon (01) 662 32 96-0, Fax Dw. 39793
E-Mail: aboservice@oegbverlag.at

Abo bestellen


Über den/die Autor:in

A&W Print

Zehn Mal im Jahr erscheint die Zeitschrift Arbeit&Wirtschaft als Schwerpunktheft. Die Beiträge unserer Autorinnen und Autoren übernehmen wir in unser Online-Magazin.

Sie brauchen einen Perspektivenwechsel?

Dann melden Sie sich hier an und erhalten einmal wöchentlich aktuelle Beiträge zu Politik und Wirtschaft aus Sicht der Arbeitnehmer:innen.

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.