Interview: Volksbegehren Klimaschutz

Inhalt

  1. Seite 1 - Umstieg auf erneuerbare Energien
  2. Seite 2 - Öffentlicher Verkehr im ländlichen Raum
  3. Seite 3 - Wie geht es weiter?
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Das Klimavolksbegehren will die Stimmen der Bevölkerung in das Parlament tragen und als öffentliches Interesse in der Gesetzgebung verankern. Leiterin Katharina Rogenhofer im Interview.

In der ersten Woche erwartet das Team von Katharina Rogenhofer 30.000 Unterstützungs-
erklärungen für das Volksbegehren.

Was erwarten Sie von der nächsten Bundesregierung?

Einfach dieses Thema in den Vordergrund zu rücken: Je nach Berechnungen haben wir vielleicht sogar weniger Jahre Zeit, die Richtung zu ändern, als wir bisher gedacht haben.

Jetzt sind es vermutlich nur noch fünf Jahre, die wir Zeit haben, um das Ruder herumzureißen. Das heißt: Es muss schnell etwas passieren, im Dialog mit vielen anderen Menschen, Institutionen, Unternehmen zusammen.

Bisher hieß es beim Zeithorizont, in dem eine wirksame Änderung noch möglich ist: zehn, elf, zwölf Jahre. Jetzt sind es vermutlich nur noch fünf Jahre, die wir Zeit haben, um das Ruder herumzureißen. Das heißt: Es muss schnell etwas passieren, im Dialog mit vielen anderen Menschen, Institutionen, Unternehmen zusammen. Wir sehen hier die Gewerkschaften, die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Wirtschaft als Dialogpartner.

Wir stellen die Frage: Wie kann die Wirtschaft, wie können Arbeitsplätze der Zukunft ausschauen, damit wir gemeinsam diesen Wandel vollziehen können?

Mein Wunsch ist, dass es mit der nächsten Bundesregierung zu einem Dialog kommt, dass tatsächlich ambitionierte Maßnahmen gesetzt werden. Dass wir es als Österreich schaffen, eine Vorreiterrolle einzunehmen, damit wir in Übereinstimmung mit dem 1,5-Grad-Ziel von Paris bleiben. Ich wünsche mir, dass es nicht weiter zu Ernteausfällen, Dürren und Umweltkatastrophen kommt.

Wie sieht Ihr Wunschszenario für Österreich aus?

Ich hoffe, dass wir bis 2040 auf netto null kommen, das heißt: nur mehr so viel emittieren, wie wir tatsächlich binden. Es ist tatsächlich eine schöne Zukunft denkbar, denn wir können dann über vieles mehr nachdenken: Wie kann Arbeit in der Zukunft ausschauen? Wie schaut der Transport der Zukunft aus? Sind wird weiter angewiesen auf ein Auto? Haben wir ein gut ausgebautes öffentliches Nah- und Fernverkehrssystem, das sich jeder leisten kann? Haben wir in den Städten mehr Grünräume, die zum Beispiel auch Kühlung versprechen?

Es ist tatsächlich eine schöne Zukunft denkbar, denn wir können dann über vieles mehr nachdenken: Wie kann Arbeit in der Zukunft ausschauen? Wie schaut der Transport der Zukunft aus? Sind wird weiter angewiesen auf ein Auto?

In vielen Szenarien leiden gerade die Städte in Europa unter dem Klimawandel, aber auch der ländliche Raum – und ich glaube, hier können wir tatsächlich zu einer positiven Vision der Zukunft beitragen und Möglichkeiten schaffen, gut miteinander und mit der Natur zu leben.

Von
Michael Mazohl

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 7/19.

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Über den/die Autor:in

Michael Mazohl

Michael Mazohl studierte Digitale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Im ÖGB-Verlag entwickelte er Kampagnen für die Arbeiterkammer, den ÖGB, die Gewerkschaften und andere Institutionen. Zudem arbeitete er als Journalist und Pressefotograf. Drei Jahre zeichnete er als Chefredakteur für das Magazin „Arbeit&Wirtschaft“ verantwortlich und führte das Medium in seine digitale Zukunft. Gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl erscheint ihr Buch „Klassenkampf von oben“ im November 2022 im ÖGB-Verlag.

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