Rainer Hofer, du Held!

Cover zur Bildungsausgabe mit dem Titel "Ade, alte Schule!". Auf dem Cover ist eine Illustration von zwei griechischen Philosophen zu sehen. In einer Denkblase über ihnen sind neue Formen der Bildung, wie Laptops, Tablets, ein Mausklick, etc. zu sehen.
Die Zukunftsforschung erklärt Bildung zum neuen Megatrend. Welche Kompetenzen wir morgen brauchen und warum wir Bildung radikal neu denken müssen.

Standpunkt

Porträt der Chefredakteurin Irene Steindl
Porträt der Chefredakteurin Irene Steindl

Irene Steindl
Chefredaktion

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Es ist nicht so lange her, da stieß ich auf ein heikles Thema, das mich sehr bewegte: die zunehmende Lese- und Schreibwäche von Erwachsenen. Menschen, die davon betroffen sind, suchen oft nach Ausflüchten, um ihre Schwäche zu verbergen: „Ich habe meine Brille zu Hause vergessen, kannst du das bitte vorlesen?“ Oder: „Schreib du das, du kannst besser formulieren.“ A&W-Autorin Alexandra Rotter hat sich diesem Thema gewidmet und eine berührende Geschichte über Menschen mit sogenanntem funktionalem Analphabetismus geschrieben, von dem in Österreich immerhin eine Millionen Menschen betroffen sind.

Ein Held dieser Geschichte ist Rainer Hofer (Pseudonym), der mit 30 Jahren begann, lesen und schreiben zu lernen. Seine Familie weiß bis heute nichts von seiner einstigen Schwäche, denn die Scham sitzt tief. Diese Geschichte ist mein persönlicher Favorit dieser Ausgabe, da sie Mut thematisiert – den Mut, Neues zu erlernen, traditionelle Wege zu verlassen und sich ständig weiterzubilden. Mut zu Bildung ist das zentrale Thema dieser Ausgabe.

Leser:innen der Arbeit&Wirtschaft wissen: Wir legen den Finger in Wunden, und wir zeigen mögliche Lösungen auf. Stoff haben wir genug für die vielen „Krankheiten“ im Bildungssystem: überfüllte Klassen, ein massiver Bedarf an Schul-Fachkräften, ein verstaubter Lehrplan und das hartnäckige Problem der Bildungsvererbung. Daten der Statistik Austria belegen erneut, dass die Bildungschancen in Österreich stark vom Familienhintergrund abhängen, stärker als in den meisten EU-Ländern – ein Armutszeugnis. Wir zeigen aber auch, wie es anders ginge. Vorschläge, um Ungerechtigkeiten im gesamten Bildungsverlauf zu reduzieren, liegen längst auf dem Tisch.

Wir haben auch intensiv recherchiert, welche Bildung notwendig ist, um den Herausforderungen wie der Klimakrise, dem rasanten Wandel in der Arbeitswelt und den gesellschaftlichen Umbrüchen gerecht zu werden – sei es in der Schule, der Lehre, in der Arbeit oder im Betriebsrat. Unsere wichtigste Erkenntnis: Für Bildung ist es nie zu spät. Rainer Hofer und andere Lernende, die in dieser Ausgabe zu Wort kommen, sind lebende Beispiele dafür. Übrigens: Rainer Hofer hilft heute seinen Arbeitskolleg:innen beim Ausfüllen von Formularen und liest seinen Kindern leidenschaftlich gerne Bücher vor.

Lesen bildet. Ich wünsche Ihnen anregende Lektüre!

In dieser Ausgabe:

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