Neues wagen – inklusiv arbeiten! Vier Unternehmen erzählen

Auf dem Bild ist Corinna Weber stehend vor ihrer Käsetheke, daneben ist Hans-Jürgen Groß und
Den Blick auf die Fähigkeiten der Menschen richten: Vier Unternehmen zeigen, dass inklusives Arbeiten möglich ist. | © Markus Zahradnik

Inhalt

  1. Seite 1 - Vier Unternehmen
  2. Seite 2 - STADTWERKE WIEN: Barrierefrei unterwegs
  3. Seite 3 - BILLA PLUS: Inklusion an der Käsetheke
  4. Seite 4 - WIENER MARIEN-APOTHEKE: Pharmazie mit Gebärde
  5. Seite 5 - UNICREDIT BANK AUSTRIA: Disability-Management
  6. Auf einer Seite lesen >
Es geht auch anders: Wir haben vier Unternehmen aufgesucht, die inklusiv arbeiten. Beschäftigte mit Behinderungen, Arbeitgeber:innen, Behindertenvertrauenspersonen und ein Disability-Manager geben ehrliche Einblicke, wie Inklusion in der Arbeit gelingen kann.
Das Potenzial von Menschen mit Behinderungen wird viel zu wenig genutzt. Ein Grund dafür sind ableistische Vorurteile, etwa was die Leistungsfähigkeit betrifft. Ableismus bezeichnet die strukturelle Benachteiligung von Menschen mit physischer bzw. psychischer Behinderung. Auch den „erhöhten Kündigungsschutz“ fürchten manche Unternehmen. Dieser greift aber erst nach vier Jahren Beschäftigung und betrifft nur „begünstigt behinderte Menschen“. Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderungen steigt weiter. Im Februar 2024 waren 13.000 Menschen mit Behinderungen arbeitssuchend, ein Plus von 7,3 Prozent zum Vorjahr. Inklusiv arbeiten muss in den Vordergrund rücken.

Oft sind es zwischenmenschliche
Begegnungen, die dazu ermutigen,
etwas Neues auszuprobieren.

Blick auf Fähigkeiten

Wir haben vier Unternehmen aufgesucht, die Neues gewagt haben. Sie richten den Blick auf die Fähigkeiten der Menschen. Oft sind es zwischenmenschliche Begegnungen, die dazu ermutigen, etwas Neues auszuprobieren. In der Wiener Marien-Apotheke beispielsweise. Dort arbeiten drei gehörlose Menschen. Am Beginn dieser Zusammenarbeit steht die Geschichte eines Vaters, dem die Apotheke einen Gefallen tun wollte und so zur Anlaufstelle für gehörlose Kund:innen wurde. Ob Kleinunternehmen oder Konzern: Es braucht empathische Vorgesetzte, die Klischees hinterfragen. So etwa in der Supermarkt-Filiale der REWE Group, in der Menschen mit körperlichen Behinderungen, Sinneseinschränkungen und psychischen Erkrankungen im Team verankert sind. Die UniCredit Bank Austria hat ein eigenes Disability-Management, von dem auch Mitarbeiter:innen und Kund:innen profitieren. Dafür allerdings müssen inklusive Strukturen über Jahre aufgebaut werden. Das zeigt auch das Beispiel der Wiener Stadtwerke.

80 Prozent aller Behinderungen sind nicht sichtbar. Grafik zum Thema inklusiv arbeiten.

 

Unterstützungsmöglichkeiten

Unternehmen, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen, erhalten Förderungen vom Arbeitsmarktservice und dem Sozialministeriumservice. Zuschüsse, wie die Eingliederungsbeihilfe, sollen den ersten Schritt der Zusammenarbeit erleichtern. Abhängig von der Situation können auch Lohnkostenzuschüsse beantragt werden. Für Unternehmen, die begünstigt behinderte Menschen beschäftigen, gibt es unter anderem Erleichterungen beim Dienstgeber:innenbeitrag und der Kommunalsteuer. Persönliche Assistent:innen können nach Antrag Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz unterstützen. Über Förderungen, inklusive Bewerbungsprozesse und Unterstützungsangebote am Arbeitsplatz informiert unter anderem das kostenlose NEBA Betriebsservice.

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  5. Seite 5 - UNICREDIT BANK AUSTRIA: Disability-Management
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Über den/die Autor:in

Sandra Knopp und Udo Seelhofer

Sandra Knopp ist freie Journalistin für verschiedene Radio und Printmedien, und hat die Themen Arbeitsmarkt, Soziales und Gesellschaftspolitik als Schwerpunkte. Udo Seelhofer war früher Lehrer und arbeitet seit 2012 als freier Journalist. Seine Schwerpunkte sind Gesellschaft, soziale Themen und Religion. Im Team wurden sie beim Journalismuspreis „Von unten“ 2017 für ihre Arbeit&Wirtschaft Reportage „Im Schatten der Armut“ ausgezeichnet.

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