Die Krisenmanagerin – Renate Blauensteiner im Porträt

Inhalt

  1. Seite 1 - Autos in allen Formen
  2. Seite 2 - Sich nichts vormachen lassen
  3. Seite 3 - Mehr Sozialpartnerschaft gefordert
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Hartnäckig sein und für die Rechte der ArbeitnehmerInnen eintreten - das ist die Devise von Renate Blauensteiner, Betriebsratsvorsitzende des Opel-Werkes in Wien Aspern. Um die Interessen der Beschäftigten bestmöglich zu vertreten braucht es vor allem Engagement und Krisenresistenz.

„Du brauchst eine Stärke der Mitglieder, um etwas zu erreichen“, so Blauensteiner.

KV-Verhandlungen

Renate Blauensteiner hat im Laufe ihrer Karriere einige Funktionen innerhalb der Gewerkschaft und Arbeiterkammer übernommen. So hat sie sich der Agenden von Frauen angenommen, war Landesfrauenvorsitzende von Wien und stellvertretende Bundesfrauenvorsitzende. Blauensteiner ist Vizepräsidentin der AK Wien und als Kammerrätin Vorsitzende des Ausschusses für „Arbeit, Sicherheit und Gesundheit.“

Die KV-Verhandlungen bei den Metallern finden zwar seit 2012 in sechs Fachgruppen statt, Ziel der Gewerkschaft ist aber ein gemeinsamer Kollektivvertrag. Der soeben abgeschlossene Kollektivvertrag für die Metalltechnische Industrie mit durchschnittlich 3,46 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung hat auch Signalwirkung für die anderen Sparten, darunter die Fahrzeugindustrie.

Mehr Sozialpartnerschaft

Das ist eine klare Abkehr vom dem, was ArbeiterInnen vor 100 Jahren erkämpft haben: 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Familie, 8 Stunden Schlaf.

Dass die Regierung das neue Arbeitszeitgesetz ohne Einbeziehung der Sozialpartner verabschiedet hat, kritisiert Blauensteiner scharf. „Das ist eine klare Abkehr vom dem, was ArbeiterInnen vor 100 Jahren erkämpft haben: 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Familie, 8 Stunden Schlaf.“ Dass die Regierungsspitze den LohnverhandlerInnen ausgerichtet hat, zu einem fairen Abschluss zu kommen, bewertet sie als „gönnerhaft.“ „Sie tun gut zu uns Beschäftigten, aber anderseits verschärfen sie die Arbeitsbedingungen. Das passt nicht zusammen.“

Die Regierung würde die Gewerkschaft schwächen wollen. Blauensteiner lobt die Sozialpartnerschaft und wünscht sich mehr davon im eigenen Betrieb: Eine intensivere Einbeziehung der ArbeitnehmerInnenvertretung und mehr soziales Engagement könnte die Motivation steigern. Maßnahmen, wie die Streichung des Küchenzuschusses seien nicht förderlich gewesen. „Das mag nach wenig klingen, aber für den Einzelnen macht das schon einen Unterschied.“ Eine Stärke ihres Teams und der Zusammenarbeit in der Branche sieht Blauensteiner am Faktor Zusammenhalt. „Du brauchst eine Stärke der Mitglieder, um etwas zu erreichen.“

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Über den/die Autor:in

Sandra Knopp und Udo Seelhofer

Sandra Knopp ist freie Journalistin für verschiedene Radio und Printmedien, und hat die Themen Arbeitsmarkt, Soziales und Gesellschaftspolitik als Schwerpunkte. Udo Seelhofer war früher Lehrer und arbeitet seit 2012 als freier Journalist. Seine Schwerpunkte sind Gesellschaft, soziale Themen und Religion. Im Team wurden sie beim Journalismuspreis „Von unten“ 2017 für ihre Arbeit&Wirtschaft Reportage „Im Schatten der Armut“ ausgezeichnet.

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