Die Krisenmanagerin – Renate Blauensteiner im Porträt

Inhalt

  1. Seite 1 - Autos in allen Formen
  2. Seite 2 - Sich nichts vormachen lassen
  3. Seite 3 - Mehr Sozialpartnerschaft gefordert
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Hartnäckig sein und für die Rechte der ArbeitnehmerInnen eintreten - das ist die Devise von Renate Blauensteiner, Betriebsratsvorsitzende des Opel-Werkes in Wien Aspern. Um die Interessen der Beschäftigten bestmöglich zu vertreten braucht es vor allem Engagement und Krisenresistenz.

Renate Blauensteiner in ihrem Büro
Blauensteiner beschreibt sich selbst als „ein Herz für Menschen, soziales Gespür und den Willen dazuzulernen, etwa Arbeits- und Sozialrecht.“

Kein X für ein Y

Blauensteiner stieg 1988 in den Betriebsrat ein, zunächst als Ersatzmitglied, zwei Jahre später war sie aktives Mitglied. Als gute Betriebsrätin braucht sie „ein Herz für Menschen, soziales Gespür und den Willen dazuzulernen, etwa Arbeits- und Sozialrecht.“ Das Engagement umfasst mehr als nur die Arbeitszeit. 2008 ging ein Kollege in Pension und Blauensteiner übernahm den Vorsitz im Betriebsrat.

Diese zehn Jahre beschreibt die Wienerin als „riesige Erfahrung.“ Sie ist an den Aufgaben gewachsen. „Es ist eine sehr harte, aber auch eine schöne Zeit, in der du viel lernst. Es kann dir keiner ein X für ein Y vormachen.“ Für sie ist es wichtig, den Beschäftigten wieder eine Zukunft mitzugeben. Blauensteiner erzählt von zwei Urabstimmungen 2010 und 2014, bei denen die Belegschaft gefragt wurde, ob sie diesen Weg mitgehen könne.

„Dem Management auf den Keks gehen“

Eine weitere wichtige Eigenschaft von BetriebsrätInnen ist es, dem Management, wie sie sagt, auf den „Keks zu gehen, damit sie wissen, dass man da ist.“ Für Blauensteiner ist es zentral, wie das Management die Leistungen des Betriebs bei Konzernverantwortlichen bewirbt. „Wir sind der Meinung, dass sich da noch zu wenig tut“, kritisiert sie. Bisher gäbe es oft Informationen auf den letzten Drücker.

Die Geschäftsleitung muss sagen, was Sache ist. Es ist nicht unsere Aufgabe, schlechte Nachrichten zu übermitteln.

„Die Geschäftsleitung muss sagen, was Sache ist. Es ist nicht unsere Aufgabe, schlechte Nachrichten zu übermitteln.“  Sie kritisiert auch, dass viele Beschäftigte oft versetzt werden und es ihnen an Kontinuität fehlt. Zudem müsse die Stimmung im Betrieb besser werden, was oft schwierig sei. „Ich hätte gerne eine Aufbruchsstimmung“, betont Blauensteiner. Die Belegschaft stehe jedenfalls hinter dem Betriebsratsgremium. Einen Verbesserungsvorschlag für ihre Arbeit hat Blauensteiner auch: Es müsse mehr gezeigt werden, was BetriebsrätInnen im Vorfeld verhindern. „Wenn jemand zu viel ausbezahlt wird, schauen wir, dass er das nicht zurückzahlen muss.“

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Über den/die Autor:in

Sandra Knopp und Udo Seelhofer

Sandra Knopp ist freie Journalistin für verschiedene Radio und Printmedien, und hat die Themen Arbeitsmarkt, Soziales und Gesellschaftspolitik als Schwerpunkte. Udo Seelhofer war früher Lehrer und arbeitet seit 2012 als freier Journalist. Seine Schwerpunkte sind Gesellschaft, soziale Themen und Religion. Im Team wurden sie beim Journalismuspreis „Von unten“ 2017 für ihre Arbeit&Wirtschaft Reportage „Im Schatten der Armut“ ausgezeichnet.

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