Donald Trump ist zurück auf der „frauenpolitischen“ Bühne – mit einer Präsidentenverfügung vom 23. Juli 2025, in der er künstliche Intelligenz von Begriffen wie Diversität, Gleichstellung und Inklusion „säubern“ will. Dies ist Teil eines autoritären Weltbilds, das gezielt Frauen und marginalisierte Gruppen unter Druck setzt. Die Auswirkungen reichen längst über die USA hinaus.
Schon in seiner ersten Amtszeit griff Trump massiv in Frauenrechte ein: Die Besetzung des Supreme Court mit konservativen Richter:innen ebnete den Weg für die Abschaffung des bundesweiten Rechts auf Schwangerschaftsabbruch. Internationale Organisationen, die für reproduktive Rechte kämpfen, wurden durch die Verschärfung der sogenannten „Global Gag Rule“ finanziell ausgetrocknet. Gleichberechtigungsstellen in US-Behörden wurden geschwächt oder aufgelöst.

Trumps Botschaft in Europa
Trumps Botschaft ist klar: Inklusion ist störend, Gleichstellung übertrieben, und wer für Frauenrechte eintritt, gehört zum „woken Mob“. Diese Rhetorik ist gefährlich – auch, weil sie Nachahmer:innen findet. Autoritäre Kräfte weltweit arbeiten mit den gleichen Mitteln: Polarisierung, dem Schaffen von Feindbildern und der Einschränkung sozialer wie demokratischer Rechte.
Auch in Europa und Österreich lässt sich diese Entwicklung beobachten: Gleichstellung wird als „Gender-Ideologie“ diffamiert, feministische Anliegen als überholt abgetan. In der Arbeitswelt erleben wir das in Form von Genderverboten, Teilzeit-Bashing oder rückwärtsgewandten „Herd Prämien“-Modellen, die Frauen in den Haushalt verbannen sollen. Frauen werden aus der Sprache gedrängt und ihrer Sichtbarkeit und Mitbestimmung beraubt – oft schleichend, aber systematisch.
Das ist kein Kulturkampf an der Seitenlinie – das ist ein Angriff auf die Arbeitswelt von heute. Denn wer Vielfalt und Gleichstellung bekämpft, trifft auch zentrale Fragen der Arbeits- und Sozialpolitik: faire Bezahlung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gleiche Chancen für alle Beschäftigten. Es braucht jetzt ein klares Bekenntnis zur Gleichstellung. Unternehmen sollten Diversity-Programme nicht nur intern umsetzen, sondern auch öffentlich verteidigen.
Gleichstellung im Berufsleben
Für Betriebsrät:innen bedeutet das, Gleichstellung als Teil betrieblicher Mitbestimmung zu starken – und nicht als „Nebenthema“ zu behandeln. Statt Symbolpolitik bedarf es effektiver Maßnahmen, wie verpflichtender Lohntransparenz, fairer Bezahlung in systemrelevanten – oft weiblich geprägten – Berufen wie Pflege und Reinigung sowie eines massiven Ausbaus von Kinderbetreuung.
Schuldzuweisungen an Frauen in Teilzeit, wie sie im Sommer aus dem Wirtschaftsministerium zu vernehmen waren, lösen keine strukturellen Probleme. Frauenberatungsstellen, Gewaltschutzeinrichtungen und feministische Initiativen leisten in diesem Sinne auch für die Arbeitswelt unverzichtbare Arbeit. Sie brauchen eine verlässliche Finanzierung und politischen Rückhalt auf allen Ebenen.
Reden wir übers Geld! Warum?
… Weil Wissen Macht bedeutet
… Weil nur mehr Wissen über Gehälter, Gehaltsstrukturen, Überzahlungen Arbeitnehmerinnen die Möglichkeit gibt, ihr Recht auf gleichen Lohn einzufordern!
Machen Sie mit bei der ö-weiten Umfrage
www.arbeiterkammer.at/interessenve….
— Eva Burger (@evaburger.bsky.social) 3. Juli 2025 um 22:12
Hoffen allein reicht nicht. Frauenrechte sind ein Kernstück demokratischer Arbeitsverhältnisse. Wer Vielfalt, Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit schwächt, schwächt unsere Solidarität, Mitbestimmung und Gerechtigkeit in der Arbeitswelt. Wenn wir zulassen, dass Gleichstellung verächtlich gemacht wird, wird Schweigen zur Komplizenschaft. Frauenrechte sind Menschenrechte – und wir verteidigen sie nicht mit Hoffnung, sondern mit Taten.