Die Teuerung zwang vor allem Familien und Menschen mit geringen Haushaltseinkommen dazu, jeden Euro zweimal umzudrehen und auf vieles zu verzichten. Derweil gibt es in Österreich eine kleine Gruppe von superreichen Clans, die immer mehr Vermögen untereinander aufteilen, wie eine Studie der Arbeiterkammer Anfang dieses Jahres offenbarte.
Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) sprach bei seiner Budgetrede im Mai Tacheles, die Lage ist ernst. Nach dem Gießkannenprinzip hat die vorige türkis-grüne Bundesregierung großzügig in den Krisen ausgegeben. Und jetzt sind es wieder Menschen, die sowieso schon nicht viel im Börserl haben und verwundbarer sind, die die Zeche zahlen müssen.
Das zeigt, wie viel Kompromiss in einer Koalition und wie viel Verhandlung in der Politik steckt. Denn klar ist: Der Finanzminister Marterbauer setzt in vielen Punkten um, was der Mensch und vormalige AK-Wirtschaftsexperte Marterbauer (der über die Jahre immer wieder auch in der Arbeit&Wirtschaft zu Wort kam) kritisieren würde. Politische Ämter bringen erzwungenermaßen Pragmatismus mit sich.
Genau deshalb braucht es Interessenvertretungen. Gewerkschaften haben immer eines im Blick, egal, wer regiert: das Wohl der Beschäftigten, das der Arbeitnehmer:innen, eine Zukunft für die Vielen.
Dazu gehört auch, aus dieser Perspektive zu informieren. In dieser Ausgabe nehmen wir das Doppelbudget und die Sparpläne von verschiedenen Seiten unter die Lupe – sowie generell die Pläne der neuen Regierung. Die Koalition ist breit aufgestellt, hat einen Kanzler Kickl verhindert und einen wichtigen Kassasturz gemacht. So weit, so gut. Ein nächster Schritt muss sein, die auf dem Weg in die Zukunft verlorenen Passagiere wieder einzusammeln – sonst läuft man Gefahr, sie für immer zu verlieren
In dieser Ausgabe:
- Mut rechnet sich
Wie das Leben wieder leistbar werden kann - Was Profitgier entgegnen?
Die große Frage beantwortet Nora Tödtling-Musenbichler - Wann, wenn nicht jetzt?
Interview mit WIFO-Ökonomin Margit Schratzenstaller - Betriebsrat am Wort
Ob bei KTM, Lieferando oder in der Elementarpädagogik: Arbeit, die sich lohnt, ist keine Selbstverständlichkeit. Drei Betriebsrät:innen erzählen von harten Zeiten und berichten, was sich in ihren Branchen dringend ändern muss. - Die Pragmatikerin
Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner im Porträt - Wann muss der Betriebsrat mutig sein?
Belegschaftsvertreter:innen im Blitzlicht über Courage - Kassasturz, bitte!
Das Doppelbudget der neuen Bundesregierung - Rathaus ratlos
Budgetmisere: Die Gemeinden sollen sparen – aber wo? - F wie Framing
Angriff auf die Verwaltung: das neoliberale Glossar - Die Macht der Tech-Giganten brechen
Eine Analyse aus dem A&W-Blog - Omnibus nimmt Fahrt auf
Wie die EU-Kommission Gesetze zurückschraubt - Fataler Fehltritt
Kommentar: Warum Omnibus die falschen Signale sendet - Die Luft zum Atmen
Mehr als 100.000 Mitarbeiter:innen in der US-amerikanischen Verwaltung wurden unter der Regierung Trump bereits entlassen. Etliche werden noch folgen. Wie US-Gewerkschaften versuchen, beizustehen, zu beraten – und zu mobilisieren - Ein Regime am Kippen
Proteste in Serbien: gegen Korruption und für den Rechtsstaat - Revolution oder Evolution?
Die Klimaökonomin Sigrid Stagl im Gespräch - Zwischen den Zeilen
Manfred Arthaber ist seit über 40 Jahren in der Buchbranche tätig und leitet heute die FAKTory. Die Buchhandlung kombiniert Literaturgenuss mit Arbeitsrechtsberatung und will damit vor allem Studierende erreichen. - Wozu Reichtum verpflichtet
Das letzte Wort hat Helene Schuberth
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