100 Jahre Arbeit&Wirtschaft: 1923-1934

Inhalt

  1. Seite 1 - Von „roaring twenties“ nichts zu spüren
  2. Seite 2 - Ereignisse, die prägten
  3. Seite 3 - Käthe Leichter
  4. Seite 4 - Otto Neurath
  5. Auf einer Seite lesen >
100 Jahre Arbeit&Wirtschaft – 100 Jahre Zeitgeschichte. Wir wollen zum hundertsten Geburtstag der Arbeit&Wirtschaft auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblicken und zeigen, was sich wirtschaftlich und politisch in den letzten Jahrzehnten getan hat. Ein Blick auf die wichtigsten wirtschaftlichen Ereignisse und die herausragenden Redakteur:innen der Arbeit&Wirtschaft.

Der Staatsstreich 1933

Lange Schlangen drängten sich vor den Suppenküchen, als sich am 12. Mai 1932 das Parlament auflöste. Die Weltwirtschaftskrise in den 1930ern hatte jede vierte Person arbeitslos gemacht, vor allem Jugendliche waren betroffen. Durch das Einsparen der Staatsausgaben wollten die an der Macht stehenden Christlichsozialen die Krise überwinden. Der „revolutionäre Schutt“ sollte weggeräumt werden: Löhne und Sozialleistungen sollten gekürzt, die Kollektivverträge und selbst verwalteten Krankenkassen abgeschafft werden. Unterstützt wurden sie von den Heimwehren, einer bewaffneten Einheit. Diese kritisierten bereits 1931 scharf:

Wir verwerfen den westlichen
demokratischen Parlamentarismus
und den Parteienstaat!

Die Strategie von Kanzler Dollfuß war es, keine Neuwahlen stattfinden zu lassen. Eine Panne in der Nationalratssitzung am 4. März 1933 bot Dollfuß schließlich den willkommenen Anlass, Nägel mit Köpfen zu machen. Er überführte  die  Republik  in  eine  Diktatur, wenngleich er von einer „Selbstausschaltung des Parlaments“ sprach. Denn nach einem Streit im Parlament, traten alle drei Präsidenten des Nationalrats zurück. Das Parlament war nicht mehr beschlussfähig. Quelle: Was bisher geschah | Die Ausschaltung des Parlaments 1933

Von Brotnehmern und Brotgebern

Brotbäcker in einer Bäckerei, 1925. Symbolbild für den hohen Brotpreis.
Mitarbeiter einer Bäckerei am Ofen bei der Semmelproduktion. Wien um 1925. | © picturedesk/Archiv Seemann/brandstaetter images

Redakteur   Stephan   Huppert   berichtete   am   1.  2.  1925, die  Regierung  Seipel  hätte  mit  der  Einsetzung  einer  Antiteuerungskommission  nun  die  Inflationsbekämpfung  in  Angriff  genommen. Und damit auch die Revision des Brotpreises. Denn die Nachwehen des Ersten Weltkrieg beschäftigten die österreichische Bevölkerung. Die neue Republik war flächen- und einwohnermäßig stark geschrumpft, sodass Agrar- und Industriegebiete nicht mehr im Staatsgebiet lagen und der Brotpreis stieg.

Doch Unternehmen machten sich eine andere Erklärung zugute. So wurde der Brotpreis auf die angeblich hohen Löhne der Bäckereiarbeiter:innen und das Nachtbackverbot zurückgeführt.

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