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AK: Die Eltern sind entscheidend

Aus AK und Gewerkschaften

Neue Studie: Migrationshintergrund von SchülerInnen nicht ausschlaggebend für Leistungsunterschiede.

Leistungsunterschiede zwischen SchülerInnen mit und SchülerInnen ohne Migrationshintergrund haben wenig damit zu tun, ob Deutsch Erstsprache der Kinder ist oder nicht. Zu diesem Ergebnis kommt Barbara Herzog-Punzenberger in ihrer Studie „Migration und Mehrsprachigkeit“, die sie im Rahmen einer Veranstaltung in der Arbeiterkammer Wien präsentiert hat.

In Mathematik und Englisch, so Herzog-Punzenberger, schneiden einige Sprachgruppen ähnlich oder besser als einsprachig deutschsprachige SchülerInnen ab. Andere wieder liegen zurück. Ausschlaggebend für Leistungsunterschiede in der Schule ist der Bildungshintergrund der Eltern, ergab die Studie. Das gilt sowohl für Kinder, die deutschsprachig aufgewachsen sind, als auch für SchülerInnen, die eine andere Erstsprache als Deutsch haben. Eine wichtige Rolle spielt auch das Alter, in dem die Kinder nach Österreich kamen. In den meisten Sprachgruppen schneiden die bereits in Österreich geborenen oder als Kleinkinder zugewanderten SchülerInnen besser ab als später zugewanderte. Das gilt nicht für Kinder aus Deutschland oder aus den osteuropäischen Ländern. Unter ihnen haben jene die besten Ergebnisse, die erst nach dem zehnten Lebensjahr nach Österreich kamen. Das könnte mit dem sozialen Hintergrund oder mit dem Mathematikunterricht im Herkunftsland zu tun haben, vermutet Herzog-Punzenberger.
Verstärkt werden die Leistungsunterschiede zwischen den SchülerInnen in Österreich durch die frühe Aufteilung der Zehnjährigen auf Gymnasium und Neue Mittelschule, analysiert Herzog-Punzenberger schließlich. Österreich weist wesentlich stärkere Unterschiede in den Leistungstests der achten Schulstufe auf als Länder mit einer späteren Trennung. Das verschlechtere die Lernergebnisse von Kindern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch zusätzlich.

Unsere Schulen müssen mit der Mehrsprachigkeit ihrer SchülerInnen besser umgehen können – das ist der Tenor der AuftraggeberInnen der Studie. „Unser Anliegen ist chancengerechte Bildung  für alle“, sagt AK-Präsident Rudi Kaske. Mehrsprachigkeit sei „ein Schatz, den wir heben müssen“. Damit bekäme jedes Kind seine Chance, seine Talente zu entfalten. Andererseits werde so „ein gedeihliches Miteinander statt sozialer Spaltung“ sichergestellt. Das bringe auch Vorteile in der Arbeitswelt.
Mehr Info: tinyurl.com/y9edu4u3

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