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Arbeit & Wirtschaft "auf den Blog gebracht"

Seit Ende Februar ist diese Zeitschrift "auf den Blog gebracht". Unter blog.arbeit-wirtschaft.at ist nun ein ergänzendes digitales Informations- und Diskussionsangebot verfügbar, das aktuelle Analysen an der Schnittstelle zwischen Politik, Wissenschaft, Vertretung der arbeitenden Menschen und interessierter Öffentlichkeit liefern soll.

Vor allem Autorinnen und Autoren aus AK und Gewerkschaft schreiben Beiträge zu Arbeit und Wirtschaft in einem umfassenderen Sinn, sodass auch Aspekte wie Qualität der Arbeit, ökologische Nachhaltigkeit oder Konsum berücksichtigt werden. Weitere Schwerpunkte bilden Fragen der Verteilungsgerechtigkeit und des sozialen Zusammenhalts, der auch horizontale Aspekte wie Gendergerechtigkeit, Bildungschancen, Ausschlussmechanismen aufgrund der Herkunft oder zwischen den Generationen umfasst. Angesichts der Tatsache, dass all diese Bereiche im zunehmenden Maße von Entwicklungen auf europäischer und globaler Ebene beeinflusst werden, beschränken sich die Beiträge nicht auf den nationalen Rahmen.

Auf dieser Seite wird zukünftig in jeder Ausgabe der Arbeit und Wirtschaft ein Überblick über einige der zuletzt erschienenen Beiträge gegeben, um Appetit auf mehr zu machen.

Alternativen zur Massenarbeitslosigkeit in der EU
Den Anfang macht der – neben der Beschreibung zum Blog selbst – bislang meistbesuchte Beitrag von Markus Marterbauer über Alternativen zur Massenarbeitslosigkeit in der Europäischen Union. Er zeigt auf, wie die derzeitig vorherrschende Sparpolitik der EU dazu beiträgt, dass die Arbeitslosigkeit mittlerweile auf über 26 Millionen, also auf drei Mal so viele Menschen wie in Österreich wohnen, angestiegen ist. Der Versuch, die Staatsschulden mittels überzogenen Ausgabenkürzungen zu bekämpfen, führt zu einer immer noch unter dem Niveau vor der Krise liegenden Wirtschaftsleistung in der EU. Die Folge ist eine ansteigende Arbeitslosigkeit, die sinkende Steuereinnahmen und höhere Ausgaben bewirkt. Das schadet dann erst recht den öffentlichen Finanzen, wodurch wiederum der Abbau der Staatsverschuldung misslingt.

Der AK-Wirtschaftsexperte schätzt, dass in etwa drei bis fünf Millionen Arbeitslose in Europa direkt auf diese Politik zurückzuführen sind. Als einen der Gründe für dieses Debakel führt er unter anderem das immer noch vorherrschende neoklassische ökonomische Modell an, das die negativen Effekte von Sparpolitik auf BIP und Arbeitslosigkeit unberücksichtigt lässt. Mehr noch nehmen die VertreterInnen dieses Modells, das vor allem in den Krisenländern mit harten Einschnitten auf Geheiß der sogenannten Troika aus EU-Kommission, Zentralbank und IWF praktiziert wird, den Anstieg der Arbeitslosigkeit sogar ganz bewusst in Kauf. Denn durch die Massenarbeitslosigkeit können die beiden Kernelemente des neoliberalen Programmes vorangetrieben werden: der Abbau des Sozialstaates und die Schwächung der politischen und wirtschaftlichen Macht der ArbeitnehmerInnen.

Als Alternativen zum neoliberalen Scherbenhaufen präsentiert Marterbauer unter anderem koordinierte Steuererhöhungen bei Vermögen, Spitzeneinkommen und dem Finanzsektor, um die Verteilungsungleichgewichte zu korrigieren und gleichzeitig budgetäre Spielräume für aktive Wirtschafts- und Sozialpolitik zu gewinnen. Letztere sollen zur Schaffung von Beschäftigung durch „Public works“-Programme, eine Ausbildungsoffensive für Jugendliche, Ausbau von Kindergärten und Pflege sowie Investitionen in den ökologischen Umbau der Wirtschaft verwendet werden. Zudem sind die Finanzierungskosten für Staaten, Unternehmen und Haushalte zu senken und die europäische Wirtschaftspolitik ist zu demokratisieren. Nur mithilfe dieser Maßnahmen kann die Wirtschaft stabilisiert und damit die Voraussetzung für einen mittelfristig ausgerichteten Schuldenabbau geschaffen werden.

Gastbeiträge zu Verteilung, Deutschland und Europa
Neben Autorinnen und Autoren aus AK und Gewerkschaft soll der A&W-Blog auch Raum geben für sozial und wirtschaftspolitisch engagierte externe Expertinnen und Experten. In den ersten Wochen konnte dieser Anspruch mit Beiträgen von Martin Schürz aus der OeNB zu Erbschaftsteuerschätzungen, Christoph Hermann von der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) über die Auswirkungen der Finanzkrise auf Sozialstaaten und ArbeitnehmerInnenrechte und Stefan Schiman vom WIFO zum Thema „Der Euroraum in der Nachfragefalle“ bereits einige Male umgesetzt werden.

Mit Alexander Herzog-Stein gelang auch bereits eine Kooperation über die Grenzen Österreichs hinweg. Der Ökonom vom deutschen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zeigt, dass der überraschende Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland nach Beginn der Wirtschaftskrise vor allem auf eine Verkürzung der durchschnittlichen Arbeitszeit pro Beschäftig-ten zurückzuführen ist. Die in der Öffentlichkeit häufiger anzutreffende Begründung, wonach die sozial unausgewogenen Hartz-Reformen eine gewichtige Rolle gespielt hätten, hält er demgegenüber für maßlos überschätzt.

Schreiben Sie Ihre Meinung in unserem Blog:
blog.arbeit-wirtschaft.at

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