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Christian Jammerbund: »Das Ziel von BR:next könnte man als ›gewerkschaftspolitische Aktivierung bereits bestehender MultiplikatorInnen‹ sehen.«

Jetzt kommt BR:next

Interview

Interview mit Christian Jammerbund, Regionalsekretär in der GPA-djp Steiermark zur Initiative für junge BetriebsrätInnen.

Die GPA-DJP Steiermark motiviert junge BetriebsrätInnen für die Gewerkschaftsbewegung mit dem innovativen Projekt BR:next. Wegen seines Erfolges läuft es nun auch schon in Salzburg und Wien sowie demnächst auch in Oberösterreich und Niederösterreich und soll zum »Österreich-Standard« innerhalb der GPA-djp werden.

Arbeit&Wirtschaft: Was ist das Ziel von BR:next?

Christian Jammerbund: BR:next ist die Kommunikation mit einer Zielgruppe, die es bisher für uns nicht gegeben hat - nämlich jüngere, aber erwachsene BetriebsrätInnen der »zweiten Reihe«. Die sind leider oft alles andere als überzeugte GewerkschafterInnen.
Das Ziel von BR:next könnte man als »gewerkschaftspolitische Aktivierung bereits bestehender MultiplikatorInnen« sehen. Die BetriebsrätInnen, die wir ansprechen wollen, sind ja bereits in ihrer Zielgruppe beliebt und verankert, sie wurden ja gewählt. Aber sie sind eben noch keine MultiplikatorInnen der Gewerkschaftsidee. Dies soll mit Vernetzung, Vermittlung von Wissen und gewerkschaftlicher Ideologisierung erfolgen.
Das weiter gefasste Ziel von BR:next lautet natürlich: Wir wollen als Gewerkschaft und ÖGB auf diesem Weg innerhalb der nächsten drei Jahre nachhaltig im Mitgliedersegment der jungen ArbeitnehmerInnen stärker werden. Das »Aktivieren« der jungen BetriebsrätInnen ist dabei natürlich ein wichtiger Schritt. Wenn wir die Beschäftigten selbst erreichen wollen, müssen wir erst mal die »Alpha-Tiere« aus dieser Zielgruppe erreichen.

Seit wann gibt es die Initiative BR:next?

Zu Jahresbeginn 2007 fanden Kick-off-Events in Leoben und Graz statt. Im Mai 2007 startete die BR:next-Seminarreihe zu den Themen Arbeitsrecht, Arbeitsverfassung und Kommunikation. Parallel dazu läuft nun eine Projektevaluierung, um weitere junge BetriebsrätInnen ins Boot zu holen und eine neue und umfassende Betreuungsschiene aufzubauen.
Bei uns in der Steiermark war der Auslöser für die Idee von BR:next, als wir feststellen mussten, dass 50 Prozent der aktiven und der Ersatz-BetriebsrätInnen zwischen 19 und 30 Jahren nicht Mitglied der GPA-DJP sind bzw. waren. Nur rund ein Drittel dieser KollegInnen haben jemals eine Schulung oder einen Kurs besucht. Das heißt für die anderen zwei Drittel war die GPA-DJP bis zum Start von BR:next eine »fremde Organisation«!
Dies war auch das Ergebnis einer Umfrage der SOZAK aus dem Jahr 2006: Die meisten jüngeren BetriebsrätInnen stufen sich selbst als sehr wichtig im eigenen Betrieb bzw. im eigenen Betriebsrats-Gremium ein, aber als »völlig unwichtig« für die Gewerkschaftsbewegung.

Wie kommt ihr an eure Zielgruppe heran?

Vor dem ersten Mailing zu unseren BR:next-Kick-off-Events wurden alle steirischen Betriebsratsvorsitzenden darüber informiert, dass wir ein neues Projekt starten, das dezidiert auf die 2. Ebene jüngerer BetriebsrätInnen abzielt. Wir baten die älteren und etablierten BetriebsrätInnen auch um ihre Mithilfe bei der Kommunikation mit dem »Nachwuchs«.
Kommunikation im Sinne von Erfahrungsaustausch ist ein Kernelement von BR:next - während bekanntlich die älteren Betriebsratsvorsitzenden die GPA-DJP dazu nutzen, sich mehrmals im Jahr zu treffen und auszutauschen und aus dem eigenen Betrieb zu berichten, haben jüngere BetriebsrätInnen diese Möglichkeit ja nicht.

Welche Infrastruktur und Hilfsmittel bietet ihr an?

BR:next soll dazu dienen, eine Kommunikationsplattform zur Verfügung zu stellen, real bei Seminaren und Events sowie virtuell mittels Internet-Plattform im Stil von StudiVZ, einem Social Network, zu der auch nur junge BetriebsrätInnen Lese- und Schreibzugriff haben.
Ein ganz wichtiges Kommunikationstool ist auch der BR:next-USB-Stick, der mittlerweile schon zu einiger Bekanntheit gelangt ist. Wir haben ihn als »mobilen Werkzeugkoffer« an die jungen BetriebsrätInnen, die Mitglieder sind, verteilt. Er enthält Argumentationshilfen und Nachschlagewerke für die Arbeit im Betrieb, aber auch für gewerkschaftspolitische Themen. Das Besondere an diesem Stick: Es ist ein selbst entwickeltes Update-Tool enthalten, ein Programm, das jeden Stick durch Synchronisation mit einem Server auf dem neuesten Stand hält. Dieses System - wir nennen es USBSync - findet übrigens bald auch in anderen Bereichen in der GPA-DJP Einsatz.
BR:next hatte von Anfang an einen neuen, innovativen und modernen Auftritt der GPA-DJP als Kernstück in sich. Sei es beim eigenen BR:next-Briefpapier und Kuverts, sei es durch Give-Aways und kleine Geschenke, die Wertschätzung vermitteln.
Damit verbunden ist auch ein großes Stück interner Bewusstseinsbildung - nämlich zu erkennen, wie weit weg manche junge BetriebsrätInnen anfangs sind, und wie viel Fingerspitzengefühl es erfordert, mit diesen kritischen erwachsenen KollegInnen, die mittelfristig die GPA-djp von morgen sein werden, in Kontakt zu treten.

Das Interview führte  Barbara Lavaud.

TESTIMONIALS
Rene Pauly, BR bfi Steiermark:
»BR:next ist für junge BetriebsrätInnen die einmalige Gelegenheit, mit viel Spass und jugendlicher Idee ein Netzwerk von unbeschreibbarem Wert aufzubauen!«
Sandra Höllinger, BR BAWAG:
»Durch BR:next lernst du viele junge BetriebsrätInnen kennen, mit denen Du deine Ideen und Erfahrungen austauschen kannst!«

WEBLINKS
Eine neue Version der Kommunikationsplattform für junge BetriebsrätInnen in der GPA-DJP
www.br-next.at
ist am 1. Oktober online gegangen!

KONTAKT
Schreiben Sie Ihre Meinung an die Autorin
barbara.lavaud@gpa-djp.at
oder die Redaktion
aw@oegb.at

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