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Kaplan Franz Sieder Kaplan Franz Sieder hat die frühere ÖGB-Frauenvorsitzende Irmgard Schmidleithner überzeugt.
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Der rote Kaplan

Gesellschaftspolitik

Menschen wie Franz Sieder machen es einem leicht, Teil dieser Kirche zu sein.

So nimmt die frühere Frauenvorsitzende des ÖGB, Irmgard Schmidleithner, kirchen-kritischen Menschen den Wind aus den Segeln. Kritik an diesem Teil der Kirche fällt angesichts des Schaffens von Franz Sieder ohnehin schwer: Seelsorger, Gewerkschafter, Friedensaktivist - das und mehr ist Franz Sieder.
Zu Beginn seiner Tätigkeit hat er selbst in Firmen gearbeitet, um Arbeiterleben und Akkordarbeit kennenzulernen. »Ich habe dadurch erfahren, was Arbeitsleid bedeutet.«
Mehr geduldet als gewollt
Von der offiziellen Kirche wird Sieder mehr geduldet als gewollt. Seit Beginn seiner Tätigkeit als Priester hat er sich für die Anliegen der ArbeiterInnen stark gemacht - nicht gerade ein Arbeitsschwerpunkt der katholischen Kirche. «Ich habe mich nie von der Kirche verbiegen lassen«, sagt Sieder. »Ich mache meine Aufgabe auch heute noch mit Leidenschaft und innerer Begeisterung.«
Konkret heißt das: Er bezieht zum Beispiel klar Stellung zur solidarischen Krankenversicherung: »Das ist ein Dienst am Volk, der nicht in die Hände von privatwirtschaftlichen Interessen gehört.«
An der Demonstration des ÖGB gegen die Pensionsreform im Jahr 2003 hat er auch teilgenommen: »Jesus wäre auch zu dieser Demo gegangen, und er wäre auch für die Streiks gewesen, denn sie sind ja ein gewaltloses Mittel des Widerstands.« Für Sieder gehören Streiks und Demonstrationen zum christlichen Handeln.
Erst Misstrauen, dann Freundschaft
Zusammenarbeit mit BetriebsrätInnen und Gewerkschaften war am Anfang nicht einfach, berichtet Sieder, weil ein gewisses Misstrauen gegen ihn im Raum stand. »Aber heute bin ich mit den meisten befreundet« - zum Beispiel mit Irmgard Schmidleithner.
Anlässlich der Präsentation der Sammlung von Sieders Predigten und Reden zitierte sie eine Stelle, in der es um ein Gedicht geht. Darin werden Hunde und Katzen beschrieben - Hunde, die sich abrichten lassen, und im Gegensatz dazu eigenwillige selbstbewusste Katzen. »Ich wünsche den Frauen, dass sie eigenwillige und selbstbewusste Katzen sind und nicht dressierte Hunde«, wird Sieder zitiert.
Und Schmidleithner ergänzt: »Ich hätte mir gewünscht, das von den Kollegen in der Gewerkschaftsbewegung zu hören …« 
Nani Kauer

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