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Nicaragua | Abtreibungsverbot

Internationales

Pakt des »linken« Präsidenten Daniel Ortega mit der katholischen Kirche hat grausame Folgen.

Vor einer falschen Romantisierung »linker Führer« durch den Westen warnte die nicaraguanische Schriftstellerin Giaconda Belli auf ihrer Lesereise durch Österreich im Oktober. Die Literatin und Bürgerrechtlerin unterstützt das »Netzwerk der Frauen gegen die Gewalt«, deren Protestmärsche gegen das neue Abtreibungsgesetz in Nicaragua derzeit brutal niedergeschlagen werden. Das Abtreibungsverbot, das der sandinistische Präsident Daniel Ortega nach seiner Wiederwahl im November 2006 erlassen hatte, wurde im heurigen September vom nicaraguanischen Parlament genehmigt. Betroffenen Frauen drohen Haftstrafen, selbst bei Schwangerschaft durch Vergewaltigung oder wenn ihr eigenes Leben nur durch Schwangerschaftsabbruch gerettet werden kann. MedizinerInnen, die sich dem Abtreibungsverbot widersetzen, müssen mit bis zu drei Jahren Gefängnis und Berufsverbot rechnen. Die Menschenrechtsorganisation »Human Rights Watch« berichtet von 80 Todesfällen seit Jänner 2007, weil Frauen die Abtreibung aufgrund medizinischer Indikation verweigert worden war. Dass das strengste Abtreibungsgesetz weltweit ausgerechnet unter Daniel Ortega beschlossen wurde, liegt an einem Pakt des Ex-Revolutionärs mit der mächtigen katholischen Kirche Nicaraguas. Um 16 Jahre nach seiner Wahlniederlage wieder an die Macht zu gelangen, hatte er sich mit hochrangigen Kirchenvertretern verbündet. Noch im Wahlkampf war er von seiner eigenen Stieftochter wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt worden. Die Klage wurde nicht weiter verfolgt. 
G. M.

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