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»Arbeit und Wirtschaft« vor 60 Jahren wiedergegründet | In ständiger Diskussion

MEINUNG

Die 1923 gegründete Zeitschrift musste 1934 eingestellt werden. Sie wurde nach der Zeit des Austrofaschismus und der Hitlerdiktatur 1947, also vor 60 Jahren, wiedergegründet.

I n f o r m a t i o n

Die Redakteure von »Arbeit und Wirtschaft«

In der Ersten Republik 1923 bis 1933
Jacques Hannak
(Jurist, nach 1934 im illegalen Kampf gegen die Diktatur. 1938 in den KZs Dachau und Buchenwald. Von 1946 bis 1961 Redakteur der »Arbeiter-Zeitung«.)
Weitere Redakteure:
Eduard Straas
(Buchdrucker), Edmund Palla (Mitarbeiter von Ferdinand
Hanusch, von 1921 bis 1934 Erster Sekretär der Wiener Arbeiterkammer), Victor Stein ( Metallarbeiter, war auch Redakteur der Gewerkschaftsfachblätter »Metallarbeiter « und »Der Industrieangestellte «, 1938 verhaftet, 1940 im KZ Buchenwald zu Tode gemartert)

In der Zweiten Republik seit 1947
1947-1948 Otto Leichter (der Gatte der ermordeten Käthe Leichter, kehrte vorübergehend aus der Emigration zurück),
1948-1954 Ernst Lakenbacher (Versicherungsbeamter, kehrte 1948 aus der Emigration zurück),
1955-1957 Ernst Winkler (nach Flucht 1934 und Emigration 1950 zurückgekehrt)
1957-1961 Josef Krywult,
1962-1967 Paul Blau,
1967-1989 Gottfried Duval,
1998-1993 Kurt Horak,
seit 1994 Siegfried Sorz.
 

Die allererste Ausgabe von »Arbeit und Wirtschaft« erschien im Jänner 1923, zuerst als Monatsschrift, später alle zwei Wochen. In den Jahren 1933 und 1934, als die demokratischen Institutionen geknebelt wurden, die Gewerkschaftsblätter unter Zensur fallen und ihre Verbreitung verboten wird, kämpft »Arbeit und Wirtschaft gegen diesen Trend an.

Gegen das Fachblatt der Eisenbahner wurde für drei Monate ein Verbreitungsverbot ausgesprochen. »Arbeit und Wirtschaft« meldet: »Das Fachblatt der Eisenbahner beklagt sich über ein bei den Bundesbahnen eingetretenes neues System. Es werden Eisenbahner zu Vaterländischen Kundgebungen bestimmt, sie müssen exerzieren und Salutierübungen machen. Dies wird von Linz gemeldet, wo vor dem durchreisenden Bundesbahnpräsidenten eine Ehrenkompanie von Arbeitern Spalier machen musste. Den Eisenbahnern werden sie Beiträge zur Vaterländischen Front vom Lohn abgezogen…«

Als Autorin eines Beitrags in der letzten Ausgabe von »Arbeit & Wirtschaft« in der Ersten Republik scheint Käthe Leichter auf, die 1943 im KZ ermordet wurde.

Unmittelbar nach der Befreiung Österreichs 1945 wird der Österreichische Gewerkschaftsbund als freiwilliger, von mehreren Fraktionen getragener Einheitsgewerkschaftsbund gegründet. Wenige Monate später kommt es zur Wiedererrichtung der Arbeiterkammern. Bald darauf, nachdem die notwendigsten wirtschaftlichen und sozialen Überlebensmaßnahmen aus der Sicht der Arbeitnehmerinteressensvertretungen gesetzt worden sind, kommt am 1. August 1947 die erste »Arbeit und Wirtschaft« nach dem Zweiten Weltkrieg heraus.

Aus einer programmatischen Erklärung:
»Der Titel der Zeitschrift umfasst ihr Programm: Sozial- und Wirtschaftsfragen, Gesellschaftswissenschaften und Politik, Naturwissenschaften und Technik, Bildung und Kultur, das alles soll aus der Schau der Arbeiterbewegung in grundsätzlichen Beiträgen und am aktuellen Beispiel behandelt werden. Wir wollen uns nicht auf österreichische Probleme beschränken und nicht auf österreichische Autoren - dazu ist unser Land zu sehr ins Geflecht der Welt verstrickt.

Auch gegnerischen Auffassungen wollen wir Raum geben, weil wir glauben, dass nichts so sehr einer guten Sache nützt wie die Bewährung am gegnerischen Argument. Die Kritik aus den eigenen Reihen wird uns immer willkommen sein.«

Auch heute noch, im sechzigsten Jahr ihres Bestehens seit der Wiedergründung, steht die »A&W« sowohl redaktionsintern als auch extern in ständiger Diskussion ob ihres Inhalts, der Darstellungsform, ihres Niveaus und ihrer Lebensnähe. Und das ist gut so, denn gerade diese stetige Auseinandersetzung ist ein Beweis des gemeinsamen Ringens des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und der Arbeiterkammern um Verbesserung und Anpassung an die gesellschaftliche Entwicklung im Interesse der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.

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