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EDITORIAL | Geifer und Keifen der hetzenden Meute

Inzwischen muss es ja auch dem naivsten Menschen klar sein, dass der ÖGB und seine Gewerkschaften den Leuten dort oben auf der Regierungsbank ein Dorn im Auge sind. Konsequente Interessenvertretung der Arbeitnehmer findet keine Anerkennung bei jenen, denen diese Interessen lästig sind und die am liebsten eine Arbeiterschaft hätten, die ihnen rechtlos ausgeliefert ist. Zumindest arbeiten sie sehr systematisch am Abbau dieser Rechte.

Besonders den Leuten von der »F« ist kein Argument zu tief. Sie zielen prinzipiell unter die Gürtellinie. Und es ist ja auch kein Wunder, denn sie sind furchtbar enttäuscht: Ihr Versuch, eine eigene »F«-Gewerkschaft auf die Beine zu stellen, ist kläglich gescheitert. Der Bettelbrief an die Unternehmer, die diese »F-Gewerkschaft« finanzieren sollten, ist heute noch eine Lachnummer.

Am liebsten würden sie den ÖGB überhaupt abschaffen: »Leute, zu was braucht Ihr überhaupt eine Gewerkschaft, das ist doch nicht mehr zeitgemäß, Ihr habt doch uns.« Die »Leute« aber wissen und sehen und spüren tagtäglich, was sie an ihnen haben: »Gnade uns Gott, wenn wir >denen< ohne jegliche >Gegenmacht< ausgeliefert wären.«

Die fortwährenden Angriffe sind selbst unserem Bundespräsidenten zu viel geworden und er hat deutlich Stellung genommen - siehe Zitat auf dem Titelbild. Für jene unserer »Kritiker«, die sich doch noch inhaltlich und nicht nur polemisch mit den Fragen der Urabstimmung auseinander setzen, ist Roswitha Bachner, die Leitende Sekretärin des ÖGB, nochmals auf die einzelnen Gegenargumente eingegangen (Seite 6).

Eine Reihe von prominenten Persönlichkeiten hat sich öffentlich und ausdrücklich zur Gewerkschaft und zur Urabstimmung bekannt - trotz oder gerade wegen des Kesseltreibens, das zurzeit gegen den ÖGB läuft. Und weil die »F«-Leute sich nicht zu blöd waren, zu behaupten, bei der Auswertung der Urabstimmung würde es nicht mit rechten Dingen zugehen, kommen auch einige der insgesamt 54 Notare zu Wort, von denen der Abstimmungsprozess überwacht wird (Seiten 8 und 9).

Wir beschäftigen uns aber auch weiterhin - unbeirrt trotz des begleitenden Geifers und Keifens der hetzenden Meute - mit Hintergründen der realen politischen und wirtschaftlichen Situation: So analysiert Richard Leutner, Leitender Sekretär des ÖGB, eingehend die Situation im »neuen« Hauptverband wie auch die Gesamtsituation der Arbeitnehmer im Bereich Sozialversicherung. Um die Sache abzurunden, haben wir auch noch ein Kurzinterview mit Wilhelm Haberzettel gemacht, der, ähnlich wie Sallmutter, den Kriterien der Regierenden nicht entsprochen hat (»Unvereinbarkeit«) und dessen Fall - es ist unser Fall, denn es geht um die Mitbestimmung der Arbeitnehmer - inzwischen bei den Gerichten liegt.

Das Heft bietet noch viel mehr: Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern namens des Redaktionsteams Zeit und Muse, um sich mit dem Inhalt kritisch auseinander zu setzen.

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(C) AK und ÖGB

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