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AK: Gasnetz nicht verschleudern!

Aus AK und Gewerkschaften

Österreich würde bei der Privatisierung der Gas Connect die Kontrolle über ein zentrales Stück Versorgungsinfrastruktur aufgeben.

Die staatliche Beteiligungsgesellschaft ÖBIB solle ein Angebot für die zum Verkauf stehenden 49 Prozent der Gas Connect legen, fordert die Arbeiterkammer. Die Gas Connect ist ein Tochterunternehmen der OMV und betreibt ein rund 900 Kilometer langes Erdgashochdruckleitungsnetz in Österreich. „Es darf nicht sein, dass Österreich die Kontrolle über ein zentrales Stück Versorgungsinfrastruktur aufgibt und sich damit gleichzeitig ein gutes Geschäft entgehen lässt! Das wäre unverantwortlich und pure ökonomische Unvernunft“, kritisiert AK-Direktor Christoph Klein.

Ein gutes Geschäft für Private rechnet sich auch für die Republik. Ein Einstieg der ÖBIB wäre mehr als vorteilhaft, handelt es sich bei Gas Connect doch um Infrastruktur, die stetige Erträge aufweist. „Was für mitbietende Versicherungsgesellschaften eine verlässliche Investition darstellt, rentiert sich auch für die ÖBIB“, so Klein. Fakt ist nämlich, dass sich die Republik deutlich günstiger refinanzieren kann als etwa private Versicherungsfonds. Der Zinssatz für österreichische Staatsanleihen betrug in den letzten Monaten stets unter ein Prozent. Die Rendite eines Gas-Connect-Engagements liegt jedoch deutlich darüber. „Wer sorgfältig mit dem Staatshaushalt umgehen will, muss daher auch den Einstieg bei der Gas Connect ernsthaft prüfen“, meint Klein.
Vor allem geht es aber darum, dass die Republik ihren Einfluss auf die Versorgung der Menschen in Österreich mit lebenswichtigen Gütern wahrt. Zentrale Infrastruktur darf nicht gedankenlos an Finanzinvestoren verscherbelt werden. Die Regierung muss sicherstellen, dass die Versorgungssicherheit des Standorts nicht vom Gutdünken ausländischer Unternehmen abhängt. Das Beispiel Telekom hat gezeigt, wie schnell Einflussmöglichkeiten verloren gehen, wenn die wirtschaftspolitische Verantwortung nicht früh genug wahrgenommen wird.

Die Gas Connect Austria ist für Energieunternehmen, KonsumentInnen und Industrie gleichermaßen zentral: Fast eine Million Haushalte heizt in Österreich mit Gas und ist somit von den Transportleitungen der Gas Connect abhängig. Indirekt sind es durch die Fernwärme noch einmal so viele. Die Industriezentren in der Ostregion und in Oberösterreich – insbesondere der Leitbetrieb voest – sind von den Transportkapazitäten der Gas Connect abhängig. Denn das gesamte Gas, das von Osten nach Westen durch Österreich fließt, wird über diese Leitungen transportiert.

Infos unter:
blog.arbeit-wirtschaft.at/gasconnect

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